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Sport: Der Tag der Wunder

Die EM kommentiert von Sag noch einer, dass der Fußball nicht die unglaublichsten Geschichten schreibt. Der 4.

Die EM kommentiert von

Sag noch einer, dass der Fußball nicht die unglaublichsten Geschichten schreibt. Der 4. Juli, der Tag der Fußballwunder. 1954 geschah es in Bern, gestern geschah es in Lissabon. Griechenland ist Europameister. Man muss es wiederholen: Griechenland ist Europameister. Ein würdiger Meister, weil die Griechen die meisten Spiele gewonnen haben. So einfach ist das. Oder anders ausgedrückt: Schön ist der Erfolg – und wie er zustande kommt, ist nicht die Frage.

Es war eine berauschende EM. Nach dem Rausch kommt der Kater. Meistens. Manchmal kommt der Kater auch ganz ohne Rausch – aber lassen wir die deutsche Mannschaft, die Führungskrise des deutschen Fußballs, lassen wir den gesamten deutschen Fußball bei einer Bilanz einfach mal außen vor. Fußball aus deutschen Landen hatte ja hier ohnehin wenig zu melden. Deutscher Fußball schon, dargeboten von aufopferungswilligen Griechen Glück hatten und den Willen, das Glück zu zwingen. Bis zum Titel.

Ansonsten: Es war ein wunderbares Turnier in wunderbarer Stimmung, mit mitreißenden Spielen und hinreißenden Hauptdarstellern. Was lehrt es uns? Dass der Jugend keine Gasse zu schlagen ist, sie schlägt sich die Gasse selbst, wenn sie gesucht wird von Wayne Rooney, Cristiano Ronaldo oder Milan Baros. Man braucht also nicht mehr zu fragen, ob einer mit 18 zu jung ist für ein großes Turnier, man muss nur noch fragen, ob er gut genug ist.

Was noch? Der Trend geht eindeutig zur Courage, den Gegner zu besiegen. Wer ins Spiel ging, um nicht zu verlieren, den strafte ein gnadenloses, aber für uns Zuschauer erfreuliches Urteil. Zuletzt Portugal. Das machte diese EM zur schönsten aller Zeiten und gibt Anlass für die herrlichsten Zukunftshoffnungen.

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