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Sport: Der Trend geht zur Zweitkarriere

Friedhard Teuffel wünscht Nadine Kleinert viel Erfolg als Boxerin

Eine olympische Silbermedaille im Kugelstoßen hat Nadine Kleinert keinen großen Ruhm eingebracht, aber vielleicht wird sie dafür als Trendsetterin in die Sportgeschichte eingehen. Als besondere Vertreterin des Trends zur Zweitkarriere. Bis zu Olympia in Peking will sie noch die Kugel stoßen, für die Zeit danach plant sie einen Wechsel zum Profiboxen.

Sie wäre zwar nicht die Erste, die ihre Sportkarriere beendet und trotzdem Berufssportler bleibt. Nur reichte es beispielsweise für die ehemaligen Fußballprofis Manni Burgsmüller und Axel Kruse beim American Football nur zu einem Minijob im Kicken. Überhaupt bleiben die meisten in derselben Bewegung wie die Leichtathleten, die auf einmal Bobs anschieben oder die jetzt zurückgetretene Susi Erdmann, die gerade einmal den Untersatz wechselte, als sie vom Schlitten in den Bob umstieg. Nadine Kleinert aber würde sich richtig was trauen, denn auf einmal hat sie ihre Gegnerinnen direkt vor der Nase, wenn sie nicht mehr im runden Ring steht, sondern im eckigen.

Erst einmal will sie jedoch in Peking ihre erste Karriere erfolgreich beenden, am besten mit einer Medaille. Das Boxen könnte sie auch für ihre erste Karriere entschädigen. Denn viel Aufwand im Kugelstoßen ist bislang nur mit wenig finanziellem Ertrag belohnt worden. Warum die Kugelstoßer zur Gattung der Leicht-Athleten gehören, wirkt manchmal etwas verwunderlich, wenn die Läufer auf der Bahn leichten Fußes an ihnen vorbeirennen. Sponsoren finden sie deshalb nur wenige. Beim Boxen gibt es dagegen viel Geld zu verdienen, gerade für eine Schwergewichtlerin wie Nadine Kleinert. Und Geld ist schließlich auch eine Form der Anerkennung.

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