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Sport: Der Unersetzbare

Alba Berlins Spielmacher Price fehlt in Gießen

Berlin - Im blauen Trainingsanzug stand Hollis Price am Donnerstagmittag in der Max-Schmeling-Halle, tippte den Basketball auf und warf ihn in den Korb. Er lachte, und dass etwas anders war als sonst, war vor allem an den Füßen des Spielmachers von Alba Berlin zu erkennen. Der 26-Jährige, der am Sonntag gegen Köln (103:81) noch mit 28 Punkten geglänzt hatte, trug klobige Straßenschuhe. Am Tag zuvor war er beim Training mit Martynas Mazeika zusammengeknallt, Knie an Knie. Price’ Hoffnung, zwei Ruhetage würden zur Genesung ausreichen, haben sich zerschlagen. Wegen einer Knochenprellung fällt er heute im Bundesligaspiel bei den Gießen 46ers (18.30 Uhr, live bei Premiere) aus, sein Einsatz im ersten Uleb-Cup-Spiel am Dienstag gegen Aris Saloniki ist fraglich.

Dennoch verspürt Alba Berlins Vizepräsident Marco Baldi vor allem „eine gewisse Erleichterung, dass es keine größere Verletzung ist“. Im Vorjahr hatten die Berliner mit Mithat Demirel und Gerald Brown zwei gleichwertige Spielmacher, es gab keine Nummer eins, was nicht unproblematisch war. Alba trennte sich von beiden und holte mit Price einen unumschränkten Anführer. Er fügte sich erstaunlich schnell ein, macht das Spiel schnell, ist ein exzellenter Distanzschütze. Nach dem Sieg gegen Köln bezeichnete Albas Trainer Henrik Rödl ihn als „sensationellen Aufbauspieler“. Und wenn der ausfällt, hat Alba ein Problem.

Doch anderen geht es auch so. Meister Bamberg und Vizemeister Frankfurt kämpfen seit Saisonbeginn mit Verletzungsproblemen, Frankfurt ist Drittletzter der Basketball-Bundesliga (BBL). Die Berliner hingegen führen ungeschlagen die Tabelle an. Zwar fällt auch der junge Sascha Leutloff mit Kreuzbandriss aus, doch die Leistungsträger blieben vom Verletzungspech verschont – bis jetzt. Nun müssen die Berliner beim Tabellenfünften Gießen, der vier der letzten fünf Spiele gewonnen hat, beweisen, wie gut sie ohne Price sind. „Hollis wird uns sehr fehlen“, sagt Rödl. Price’ Aufgaben werden sich vor allem der 20-jährige Mazeika, der bisher im Schnitt zehn Minuten zum Einsatz kam, und Routinier Mike Penberthy teilen. „Wir werden eine Rotation finden, um ihn vorübergehend zu ersetzen“, sagt Rödl. Die Betonung liegt auf „vorübergehend“.

Helen Ruwald

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