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Sport: Der Verein bietet den Stürmer Geir Frigard unter dem Einkaufspreis an

Die Angelegenheit drängt nicht, über Pro und Contra soll in Ruhe nachgedacht werden. "Ob wir ihn verpflichten oder nicht", sagt Winfried Schäfer, der Trainer des Fußball-Zweitligisten Tennis Borussia, "entscheide ich frühestens Ende der Woche, möglicherweise auch erst am Montag.

Von Karsten Doneck, dpa

Die Angelegenheit drängt nicht, über Pro und Contra soll in Ruhe nachgedacht werden. "Ob wir ihn verpflichten oder nicht", sagt Winfried Schäfer, der Trainer des Fußball-Zweitligisten Tennis Borussia, "entscheide ich frühestens Ende der Woche, möglicherweise auch erst am Montag." So lange muss sich Thomas Richter, Mittelfeldakteur vom TSV 1860 München, noch gedulden. Seit Mittwoch spielt der 28-Jährige in einem Probetraining bei TeBe vor. Schäfer: "Ich kannte ihn bisher nur von Spielen, die ich im Fernsehen gesehen habe. Jetzt will ich mir selbst einen Eindruck verschaffen."

Festgelegt haben sich die Borussen, die am Sonnabend (15.30 Uhr, Mommsenstadion) den Karlsruher SC zum ersten Saisonheimspiel erwarten, allerdings schon darauf, dass sie die von 1860 München geforderte Ablöse in Höhe von 500 000 Mark auf keinen Fall akzeptieren werden. "Das zahlen wir nicht", erklärt Manager Jan Schindelmeiser kategorisch. Was TeBe die Preisdrückerei nicht unwesentlich erleichtert: In den Planungen von 1860-Trainer Werner Lorant spielt Richter ohnehin keine Rolle mehr.

Thomas Richter kommt eventuell, ein anderer geht eventuell. Für Stürmer Geir Frigard, einst vom Linzer ASK als Ersatz für den zu Hertha BSC gewechselten Ilija Aracic geholt, ist bei TeBe kein Platz mehr. "Für ihn wäre es gut, wenn er einen anderen Verein finden würde", hat Schäfer unlängst mitgeteilt. "Es gibt zwei konkrete Angebote für Frigard", kann Schindelmeiser inzwischen mitteilen, "man muss jetzt abwarten." Freilich löst bei TeBe nicht jede Offerte für Frigard Freude aus. So wollte ein englischer Klub den Norweger haben, aber lediglich für drei Monate. "Kommt nicht in Frage", wehrte Schindelmeiser ab. Der Manager ist sich indes bewusst, dass er Frigard nach dessen wenig berauschender halben Saison im lilaweißen Dress wohl kaum mehr Gewinn bringend absetzen kann. "Das steht fest: Den Preis, den wir für ihn bezahlt haben, werden wir nicht mehr erzielen", bedauert Schindelmeiser. TeBe hat für Frigard 2,8 Millionen Mark auf den Tisch geblättert.

Für andere, vermeintlich schon ausgemusterte Profis scheint sich hingegen bei TeBe ein Hintertürchen zu öffnen. Trainer Schäfer hat erst vor kurzem Toni Micevski und Fahed Dermech zur Seite genommen. "Ich habe ihnen gesagt, sie sollen aufpassen, dass sie fit bleiben. Sie könnten jederzeit auch mal in die Mannschaft reinkommen." Schäfer griff denn auch gleich zu den seine Worte unterstreichenden Maßnahmen: Er bat Micevski und Dermech zum Einzeltraining. Eine für Schäfer selbstverständliche Geste. "Ich mache das gerne", sagt er.

Sollte TeBe übrigens Frigard mit geringem "Wertverlust" verkaufen, wird das durchaus zu verschmerzen sein. Denn demnächst fließt ja eine vor der Saison nicht unbedingt einkalkulierte Summe aufs Konto. 800 000 Mark wird TeBe dafür einstreichen, dass das DFB-Pokalspiel gegen Hertha BSC am 13. Oktober im Berliner Olympiastadion vom ZDF live übertragen wird. Anstoß ist um 20.30 Uhr.

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