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Sport: Der Verein muss beim Rückspiel gegen FK Teplice auf Reuter und wahrscheinlich auch auf Möller verzichten

Vor dem entscheidenden Spiel von Borussia Dortmund um den Einzug in die europäische Königsklasse dämpft Trainer Michael Skibbe übertriebene Erwartungen und redet stattdessen den Gegner stark. "Ich richte einen dringenden Appell an alle, nicht mit der Erwartung ins Stadion zu kommen, wir hätten uns schon für die Champions League qualifiziert.

Vor dem entscheidenden Spiel von Borussia Dortmund um den Einzug in die europäische Königsklasse dämpft Trainer Michael Skibbe übertriebene Erwartungen und redet stattdessen den Gegner stark. "Ich richte einen dringenden Appell an alle, nicht mit der Erwartung ins Stadion zu kommen, wir hätten uns schon für die Champions League qualifiziert. Das wird ein verflixt schwerer Gang", warnt der BVB-Coach eindringlich davor, das Rückspiel gegen den tschechischen Vizemeister FK Teplice heute (20.30 Uhr/ARD live) im Westfalenstadion als Selbstläufer zu betrachten. Dennoch fordert er ein Weiterkommen: "Wir müssen mit einem Sieg beweisen, wie viel der vierte Platz in der Bundesliga wert war."

Auf eine Videovorführung der Offensiv-Qualitäten des nordböhmischen Kontrahenten, der im Dortmunder Fußballtempel den 0:1-Rückstand aus dem Hinspiel wettmachen muss, will Skibbe verzichten. Vermutlich, um kein Erschrecken bei seinen Spielern auszulösen. Denn der BVB-Trainer brachte von seiner Spionagetour am Sonntag beim 4:2 von Teplice gegen Rekordmeister Sparta Prag "warnende Erkenntnisse" mit. Die Elf von Josef Pesice präsentierte sich sehr stark. "Im Gegensatz zum Hinspiel gegen uns hat Teplice aggressiv und sehr gut nach vorn gespielt, sich Chancen in Hülle und Fülle erarbeitet und hätte noch viel mehr als vier Tore erzielen können."

Ob das Team von Trainer Pesice in Dortmund wirklich sein Heil in der Offensive suchen wird, bleibt abzuwarten. "Meine Spieler werden keine weichen Knie bekommen. Wir können nur überraschen. Und die Mannschaft weiß das", verspricht Pesice zumindest. Im Gegensatz zum Hinspiel, wo Verbir im Sturm Alleinunterhalter war, wird er mit Divecki wohl einen zweiten Angreifer ins Rennen schicken. "Wenn wir das erste Tor erzielen, ist alles möglich", glaubt der ehemalige Leverkusener und Duisburger Martin Frydek.

Ausgerechnet jetzt fällt beim BVB Kapitän Stefan Reuter aus. Für den an einer Knieprellung leidenden Libero soll Wolfgang Feiersinger einspringen, der in der Sommerpause schon fast bei 1860 München gelandet wäre. Doch wann immer der Österreicher, der vor drei Jahren aus Salzburg kam, gebraucht wurde, war auf ihn Verlass. Daher hat Skibbe auch "keinerlei Bedenken", ihm die Verantwortung in der Defensive zu übertragen.

Schwerer zu kompensieren wäre womöglich der Ausfall von Andreas Möller (Fleischwunde am Knie), dessen Einsatz auch am Dienstag noch nicht gesichert war. Mit Wladimir But und Lars Ricken auf der Position hinter den Spitzen Fredi Bobic und Victor Ikpeba stünden zwei Alternativen parat. Giuseppe Reina, der beim 2:1 über Wolfsburg glänzte, dürfte auf der rechten Seite gesetzt sein, zumal der brasilianische Neuzugang Evanilson noch nicht spielberechtigt ist.

Dortmunds Manager Michael Meier, der vorsorglich einen Flug nach Monaco buchte, wo am Donnerstag die acht Vierer-Gruppen der Champions League ausgelost werden, betrachtet ein Weiterkommen als Pflicht. Ein Scheitern käme gemessen am eigenen Anspruch der Borussen einer Katastrophe gleich. Viel Geld steht also auf dem Spiel. Meier erwartet allein durch die drei garantierten Champions-League-Heimspiele Einnahmen von zehn bis elf Millionen Mark. Und danach wird die Königsklasse erst richtig "attraktiv".

Ulli Brünger

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