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Ein Mann, drei Tore. André Schürrle entschied das Niedersachsen-Duell quasi im Alleingang.

© dpa

Der VfL Wolfsburg siegt im Niedersachsen-Duell 4:0: André Schürrle trifft dreifach gegen Hannover 96

Der kurze Höhenflug von Hannover 96 ist schon wieder zu Ende. Nach einer blamablen Leistung setzt es ein 0:4 gegen Wolfsburg - auch dank André Schürrle.

André Schürrle hat zuletzt darüber geklagt, dass es in der öffentlichen Beurteilung nur noch Schwarz und Weiß gebe und keine Mitte mehr. Dass Schürrle über alle Maßen bejubelt wird, dürfte sich nach seinem Auftritt am Dienstagabend allerdings nicht verhindern lassen. Der Offensivspieler vom VfL Wolfsburg hat seiner Mannschaft quasi im Alleingang einen überzeugenden Sieg im Niedersachsen-Derby bei Hannover 96 beschert. Der Nationalspieler erzielte beim 4:0 (1:0)-Erfolg die ersten drei Tore für die Gäste. Zum Endstand traf Julian Draxler. Die Wolfsburger, die nach der Niederlage gegen die Bayern am Wochenende im Kampf um einen Europapokalplatz an Boden verloren hatten, meldeten sich durch den Sieg e zurück. Sie bleiben zwar nach dem Sieg auf Platz acht der Fußball-Bundesliga, könnten heute aber bei Patzern der Konkurrenz wieder in Reichweite der Europapokalränge gelangen.

Für den Tabellenletzten Hannover scheint das 2:1 in Stuttgart am Samstag dagegen nur eine Eintagsfliege gewesen zu sein. Mit der zehnten Heimniederlage in dieser Saison stellte 96 einen negativen Klubrekord auf. „So, wie wir uns in der zweiten Halbzeit präsentiert haben, dürfen wir nicht spielen. Das war brutal“, sagte Nationaltorwart Ron-Robert Zieler. Kapitän Christian Schulz fügte konsterniert an: „Das war ja vogelwild.“ In der Abwehr stand 96 mit einer dichten Fünferkette zwar zunächst sicher, in der Offensive aber blieben die Hannoveraner vollkommen harmlos. Nach vorne ging kaum etwas. Nur wenn Hiroshi Kiyotake seine Klasse aufblitzen ließ, versprühte Hannover etwas Gefahr.

Die Wolfsburger stießen bis zu ihrer Führung mit ihren Offensivbemühungen immer wieder an ihre Grenzen. Wenn es für Hannovers Torhüter Ron-Robert Zieler gefährlich wurde, dann entweder über Standards oder Einzelaktionen, wie bei Draxlers Schuss oder einem von Luiz Gustavo gefährlich verlängerten Dante-Kopfball nach einer Ecke. Ausgerechnet Schürrle, der nur wegen der Verletzung Vieirinhas in die Startelf gerückt war, trat anfangs meist wie ein Fremdkörper auf, verarbeitete zehn Minuten vor der Pause dann aber eine Draxler-Vorarbeit gekonnt zur verdienten Führung. Mit seinem Schuss ins lange Eck ließ er Zieler keine Chance. Nach der Pause entschied Schürrle mit seinem Doppelschlag endgültig das Spiel. Im 34. Bundesligaspiel für Wolfsburg gelangen dem zuletzt arg kritisierten Weltmeister seine Tore drei bis fünf. Drei Treffer in einem Spiel hatte er zuvor noch nie in seiner gesamten Karriere erzielt.  „So ist das, wenn man erstmal ein Tor geschossen hat", sagte Wolfsburgs Geschäftsführer Klaus Allofs. "Da sieht man, was Erfolgserlebnisse ausmachen.“

Unangenehm in Erinnerung dürfte das Spiel für beide Klubs wegen einiger Wolfsburger Anhänger bleiben, die vor der Partie mehrfach Pyrotechnik zündeten – eine Leuchtrakete landete dabei direkt auf der Bank der 96er. (dpa)

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