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Sport: Der VfL Wolfsburg trennt sich von Torwart Simon Jentzsch

Berlin - Die Trennung fiel in einen überschaubaren Zeitraum. Sie nahm ihren Anfang am 1.

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin - Die Trennung fiel in einen überschaubaren Zeitraum. Sie nahm ihren Anfang am 1. Dezember gegen Eintracht Frankfurt, sie endete anderthalb Monate später – wiederum gegen Eintracht Frankfurt. Am letzten Tag des Trainingslagers in Albufeira (Portugal) unterrichtete Felix Magath, Trainer und Sportdirektor beim Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg, seinen Torhüter Simon Jentzsch, dass er für ihn ab sofort keine Verwendung mehr habe. „Ich habe Simon gesagt, dass ich nicht mehr mit ihm plane“, sagte Magath und begründete die Maßnahme damit, dass er „kein Vertrauen mehr zu ihm aufbauen“ könne.

Das Vertrauen war in der Tat nachhaltig gestört, der Konflikt bedrohte die Wolfsburger Fußballbeschaulichkeit empfindlich. Jentzsch war von Magath in seinem 142. Bundesliga- Spiel für den VfL – gegen Eintracht Frankfurt (2:2) – zur Halbzeit ausgewechselt worden, für jeden Torwart eine Degradierung höchsten Grades. Der Trainer kreidete seiner Nummer eins die Schuld an einem Gegentor an. Es sei nicht der erste Patzer von Jentzsch gewesen, rechtfertigte Magath seine Maßnahme. Er, der Trainer, aber habe vorher stets Geduld geübt in der Hoffnung, Jentzsch würde erst sich und dann die Bälle wieder fangen.

Fortan hütete Andre Lenz das VfL- Tor, Jentzsch hockte auf der Tribüne. Als Ersatztorhüter saß Patrick Platins auf der Bank, einer aus der Regionalliga-Elf des VfL. Jentzsch flog zwar noch mit ins zehntägige Trainingslager nach Portugal, dort aber war Endstation für ihn. In der zweiten Halbzeit eines Testspiels in Vale do Lobo stand er letztmals zwischen den VfL-Pfosten, ein Kreis wurde damit geschlossen: Es ging auch da wieder gegen Eintracht Frankfurt (1:1).

Die Modalitäten der Trennung sind noch nicht geregelt. Stellt Jentzsch sich stur, wird es teuer für den VfL. Erst im Mai 2007 hatte der 31-Jährige seinen Vertrag beim VfL bis 2011 verlängert. Er war Topverdiener im Kader. Angeboten wurde ihm auch eine Weiterbeschäftigung nach der Karriere, etwa als Nachwuchstrainer. Das ist nun hinfällig. „Wir werden einen neuen Torwart verpflichten“, sagt Magath. Interesse bestand sogar an den Nationaltorhütern Jens Lehmann und Timo Hildebrand. Die sagten ab. Jetzt soll es Kontakte zu dem 29-jährigen Heinz Müller vom englischen Zweitligisten FC Barnsley geben. Karsten Doneck

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