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Sport: Der vierte Mann

Schalke 04 sucht immer noch einen Stürmer

Gelsenkirchen - Die Leistung sei „schon okay“ gewesen, sagte Ralf Rangnick, „aber wenn es richtig gut gewesen wäre, hätte es am Ende 3:0 oder 4:0 stehen müssen“. Der Trainer des FC Schalke 04 war mit dem 2:1 seiner Mannschaft über Werder Bremen im Halbfinale des Ligapokals grundsätzlich zufrieden. Insgeheim dürfte ihm das knappe Ergebnis aber nicht ganz ungelegen gekommen sein – als Argumentationshilfe. Rangnick sieht Handlungsbedarf in der Personalpolitik: „Mit drei Stürmern kommen wir nicht durch die Saison.“

Neuzugang Kevin Kuranyi spielte bis auf eine vergebene Großchance unauffällig, sein Sturmkollege Ebbe Sand nutzte immerhin die letzte seiner drei großen Möglichkeiten zum zweiten Tor für die überlegenen Schalker. Zlatan Bajramovic hatte Schalke in Führung gebracht, Nelson Valdez gelang in der letzten Minute nur der Anschlusstreffer für Werder.

„Dies war ein guter Tag“, sagte Ebbe Sand. Bei seinem Treffer suchte er im Fünfmeterraum das Duell mit Bremens Torhüter Tim Wiese und setzte sich gegen den athletischen Bremer durch. Der Schlussmann fühlte sich unfair bedrängt und nannte das Ausbleiben des Pfiffs „eine Frechheit“. Wiese hat im Zweikampf mit seinem vereinsinternen Konkurrenten Andreas Reinke nicht punkten können, auch wenn er zweimal gegen die Schalker Stürmer glänzte.

Welchen Kollegen diese Angreifer nun noch bekommen werden, bleibt weiter offen. Eigentlich ist alles klar mit Sören Larsen vom schwedischen Erstligaklub Djurgardens IF aus Stockholm. Die vertraglich festgeschriebene Ablösesumme für den dänischen Nationalspieler von 1,2 Millionen Euro haben die Westfalen mit dem Einzug in das Ligapokalfinale (am kommenden Dienstag gegen den VfB Stuttgart) schon erwirtschaftet. Doch die Schweden interpretieren Larsens Ausstiegsklausel anders und fordern eine höhere Transfersumme.

„Unser vierter Stürmer muss nicht unbedingt Larsen heißen“, sagt Rangnick, der einen Rechtsstreit fürchtet. Finanzvorstand Josef Schnusenberg bestätigte, dass den Westfalen der EM-Torschützenkönig Milan Baros angeboten worden ist. Der FC Liverpool verlangt aber neun Millionen Euro Ablöse. Der Flirt mit Baros könnte also nur dazu dienen, Larsens Arbeitgeber zu beeinflussen und die Ablösesumme zu drücken.

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