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Und dann stehst du im Regen: Trotz Wasserwerfer der Polizei wollen diese HSV-Fans noch nicht nach Hause gehen.

© dpa

Derby mit Verlängerung: Dritte Halbzeit in Hamburg

Da es im Hamburger Derby nach 90 Minuten keinen Sieger gibt, versuchen einige Fans diesen nach Spielende zu ermitteln. 13 Festnahmen, 50 Personen in Polizeigewahrsam und sechs Verletzte Polizisten lautet das vorläufige Ergebnis.

Nach dem Stadtderby zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV ist es in Hamburg am Sonntag zu Auseinandersetzungen zwischen Fußballfans gekommen. Die Polizei nahm zunächst 13 Menschen fest, rund 50 kamen in Polizeigewahrsam, sagte eine Sprecherin am späten Abend. Zudem wurden sechs Polizisten durch Flaschenwürfe leicht verletzt.

Über verletzte Fans lagen zunächst keine Zahlen vor. Seit Mittag waren mehrere Hundertschaften im Einsatz, um im Umfeld der Bundesliga-Partie für Ordnung zu sorgen. Im Laufe des Nachmittages hatten die Beamten mehrfach Wasserwerfer eingesetzt, um gegnerische Fangruppen auseinander zu treiben und Feuer zu löschen.

Der größte Zusammenstoß zwischen Fans der beiden Teams ereignete sich kurz nach Abpfiff am Sonntagabend. Etwa 50 bis 70 gewaltbereite HSV-Anhänger zogen auf eine Fankneipe des FC St. Pauli zu, sagte ein Polizeisprecher. Dort kam es zu Handgreiflichkeiten, die schließlich von der Polizei unterbunden wurden. Um weitere Zusammenstöße zu verhindern, wurde nach Spielende die U-Bahn-Station Feldstraße zeitweise geschlossen. Am späteren Abend warfen vereinzelt Gruppen rund um das Millerntorstadion und die Reeperbahn zudem mit Flaschen auf Polizisten.

Die Beamten hatten bereits vor dem Anpfiff einen Wasserwerfer eingesetzt. Nahe dem Hans-Albers-Platz stoppte die Polizei am Nachmittag rund 2000 HSV-Fans, nachdem ein Teil von ihnen mit Böllern und bengalischen Feuern gezündelt hatte. Mit einem Wasserwerfer löschten die Beamten die Feuer. Dann flogen Flaschen, wieder kam der Wasserwerfer zum Einsatz. Wenige hundert Meter weiter stoppten die Polizisten die HSV-Anhänger erneut, die Schmährufe auf St. Pauli skandierten, während sie über die Reeperbahn marschierten. Anschließend zogen die Fans ins gegnerische Millerntorstadion ein.

Während des Spiels blieb es überwiegend ruhig. Die meisten Fans verfolgten das Spiel friedlich beim Public Viewing im Volksparkstadion, im Millerntorstadion sowie in den Kneipen im umliegenden Schanzenviertel, wo die Menschentrauben vor den Leinwänden und Fernsehern teils bis auf die Straße reichten. (dpa)

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