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Sport: Deutsche Abfahrts-Gesamtweltcup-Siegerin erleidet im Zielraum einen Schien- und Wadenbeinbruch

Die als "ewige Zweite" geltende Regina Häusl hat den größten Erfolg ihrer Karriere überaus teuer bezahlt. Die 26-Jährige gewann zwar beim alpinen Weltcupfinale in Bormio dank fünf zweiter Plätze in diesem Winter die Gesamtwertung in der Abfahrt - ein Happy End gab es für die deutschen Skirennläuferinnen jedoch nicht zu feiern: Bei einem unglücklichen Sturz im aufgeweichten Zielraum zog sich die Polizei-Obermeisterin aus Schneizlreuth einen glatten Schien- und Wadenbeinbruch im rechten Unterschenkel zu.

Die als "ewige Zweite" geltende Regina Häusl hat den größten Erfolg ihrer Karriere überaus teuer bezahlt. Die 26-Jährige gewann zwar beim alpinen Weltcupfinale in Bormio dank fünf zweiter Plätze in diesem Winter die Gesamtwertung in der Abfahrt - ein Happy End gab es für die deutschen Skirennläuferinnen jedoch nicht zu feiern: Bei einem unglücklichen Sturz im aufgeweichten Zielraum zog sich die Polizei-Obermeisterin aus Schneizlreuth einen glatten Schien- und Wadenbeinbruch im rechten Unterschenkel zu.

"Jetzt gewinnst du diese saublöde Kugel endlich, und dann kannst du dich nicht einmal darüber freuen. Am liebsten würde ich sofort nach Hause fahren", sagte der restlos bediente Cheftrainer Wolfgang Maier mit Trauermiene. Während nach dem Rennen im Zielraum die Siegerehrung für Häusl ohne Häusl vonstatten ging, befand sich die tragische Siegerin bereits per Krankenwagen und Helikopter auf dem Weg in die Unfallklinik in Murnau, wo sie heute operiert werden soll.

Mit verdrehtem Bein lag Regina Häusl im Zielraum und schrie vor Schmerzen, der Kampf um die kleine Kristallkugel stand danach im Hintergrund - doch wenigstens dabei hatte die Deutsche am Ende Glück. Die Österreicherin Renate Götschl belegte zwar Rang drei hinter Regine Cavagnoud (Frankreich) und Corinne Rey-Bellet (Schweiz), Häusls Zeit reichte im Endklassement aber für Rang neun und damit mit sechs Punkten Vorsprung für den knappen Gesamtsieg. "Sie hat den Sieg ohne Zweifel verdient. Sie war, über die ganze Saison gesehen, eben einfach die Konstanteste", sagte Chefcoach Wolfgang Maier.

"Alles, was ich kann, habe ich in diesem Jahr endlich einmal umgesetzt", hatte Regina Häusl bereits vor dem Finale im italienischen Veltlinertal erklärt. Als "Schmerzensgeld" kassiert sie für den Gesamtsieg im Abfahrtsweltcup 47 200 Mark Prämie vom Deutschen Skiverband (DSV). Insgesamt strich Regina Häusl in der erfolgreichsten Saison ihrer Karriere 425 450 Mark an Preisgeldern und Prämien ein. Nach Katrin Gutensohn (1990) und Katja Seizinger (1992 bis 1994 und 1998), ist Regina Häusl die dritte Deutsche, die sich den Abfahrts-Weltcup sichern konnte.

Kurz zuvor hatte in Bormio der Superstar Hermann Maier auch den Abfahrtsweltcup gewonnen. Dem 27-jährigen Österreicher, der zuvor bereits den Gesamt- und den Super-G-Weltcup für sich entschieden hatte, genügte bei der letzten Abfahrt der Saison ein zweiter Platz. Beim Rennen auf der Stelvio-Piste triumphierte sein Landsmann Hannes Trinkl, Christian Greber komplettierte als Dritter den Dreifach-Triumph der rot-weiß-roten Ski-Großmacht.

Der einzige Starter des Deutschen Ski-Verbandes, Max Rauffer (Leitzachtal), kam auf einen für ihn hervorragenden zehnten Rang. "Mein Saisonziel ist es gewesen, unter die ersten 25 im Weltcup und ins Finale zu kommen. Der zehnte Platz ist ein tolles Ergebnis, obwohl ich einige kleine Fehler gemacht habe", sagte der 27-Jährige, der erst durch einen verblüffenden dritten Rang in Kvitfjell die Qualifikation für das Weltcup-Finale geschafft hatte.

Robert Hartmann

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