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Sport: Deutsche Bewerbung scheitert, Ryder-Cup 2018 in Frankreich

Berlin - Ein Satz von George O’Grady hat das Schicksal der deutschen Ryder-Cup-Bewerbung für 2018 besiegelt. „In einer klaren, aber engen Entscheidung des Komitees geht der Zuschlag an Frankreich“, sagte der Geschäftsführer der PGA European Tour.

Berlin - Ein Satz von George O’Grady hat das Schicksal der deutschen Ryder-Cup-Bewerbung für 2018 besiegelt. „In einer klaren, aber engen Entscheidung des Komitees geht der Zuschlag an Frankreich“, sagte der Geschäftsführer der PGA European Tour. Der Kontinentalwettkampf zwischen Golf-Teams aus Europa und den USA, der alle vier Jahre in Europa stattfindet, wird 2018 auf der Anlage von Golf National in der Nähe von Paris ausgetragen, wo auch die French Open stattfinden. Diese Entscheidung traf am Dienstag die europäische Ryder-Cup-Dachkommission in Wentworth bei London.

Frankreich galt als Favorit der Vergabe, nachdem die erste deutsche Kandidatur in der 84-jährigen Geschichte des Wettbewerbs bei mehreren Faktoren nicht überzeugen konnte. Die Lizenzgebühr von 18 Millionen Euro wurde nur zur Hälfte aufgebracht, auch die politische Unterstützung des Bundes und des Landes Bayern war minimal – im Gegensatz zu Frankreich, wie die Anwesenheit der Sportministerin Chantal Jouanno dokumentierte. Dazu kamen die möglichen Differenzen zwischen dem Ryder-Cup-Sponsor Audi und dem traditionell starken Unterstützer der PGA European Tour, BMW, die bis zuletzt als nicht gelöst galten. Außerdem hatten wichtige Spieler auf der Profiseite wie Colin Montgomerie massiv für Frankreich gestimmt. Daneben war es nicht gelungen, potente Sponsoren zu gewinnen und damit das Bild von Deutschland als stärkster Wirtschaftsmacht innerhalb Europas auch innerhalb der Ryder-Cup-Bewerbung zu dokumentieren.

Ryder-Cup-Direktor Richard Hills begründete die Vergabe an Frankreich mit dem „herausragenden Veranstaltungsort, der höchsten Qualität im Bereich Transport und Logistik und der beachtlichen Unterstützung der Regierung“. Wie George O’Grady wies er darauf hin, dass man den Ryder-Cup auch als Instrument zur Entwicklung des Golfsports in einem Land betrachte. Dieser Punkt hatte bis zuletzt eher als ein Vorteil für Deutschland gegolten, das im Gegensatz zu Frankreich positive Wachstumszahlen im Golfsport aufweisen kann, während der französische Golfmarkt seit Jahren als tot gilt.

Doch am Ende stellte der beste deutsche Golfer Martin Kaymer fest: „Leider hat es nicht gereicht. Trotzdem wünsche ich mir von Herzen, eines Tages den Ryder-Cup in Deutschland zu erleben – am liebsten natürlich als Spieler.“

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