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Sport: Deutsche Biathleten verpassen Podiumsplatz im Sprint

Die deutschen Skijäger sind zum Auftakt des Weltcup-Wochenendes in Antholz zum ersten Mal in diesem Winter nicht auf das Siegerpodest gelaufen. Bestplatzierter der sieben deutschen Biathleten war im 10-km-Sprint der Oberhofer Sven Fischer.

Die deutschen Skijäger sind zum Auftakt des Weltcup-Wochenendes in Antholz zum ersten Mal in diesem Winter nicht auf das Siegerpodest gelaufen. Bestplatzierter der sieben deutschen Biathleten war im 10-km-Sprint der Oberhofer Sven Fischer. Der Weltmeister aus Thüringen wurde gemeinsam mit dem Norweger Dag Björndalen zeitgleicher Fünfter. Allerdings haben die Deutschen nach dem Sprint im Südtiroler Biathlon-Mekka eine gute Ausgangs-Position, um beim Verfolgungsrennen am Sonnabend "auf breiter Front anzugreifen", wie es Bundestrainer Frank Ullrich formulierte. "Andererseit sind alle ziemlich fertig von dem Weltcup-Programm der letzten Zeit. Aber zumindest Sven hat sich sehr gut verkauft", kommentierte er weiter.

Tagessieger wurde bei minus 15 Grad Celsius der Franzose Raphaël Poirée in 27:06,2 Minuten zwei Sekunden vor dem norwegischen Weltcup-Spitzenreiter Ole Einar Björndalen und 3,1 Sekunden vor dessen Landsmann Frode Andresen. Fischer, der wie Poirée einmal in die 150 m lange Strafrunde musste, startet mit 16 Sekunden Rückstand in die Verfolgung und rangiert im Gesamtweltcup zusammen mit dem Franzosen auf dem zweiten Platz, neun Zähler hinter Björndalen (256 Punkte).

Neben Fischer landeten auch der Ruhpoldinger Ricco Groß (9./35,1 Sekunden Rückstand), der für den erkrankten Marco Morgenstern (Altenberg) in den Weltcup zurückgekehrte Leverkusener Jan Wüstenfeld (50,6) als Zwölfter - sein bestes Saison-Ergebnis - und Frank Luck aus Oberhof (13./50,9) noch im Vorderfeld. "Ich bin zu früh an den Abzug gekommen. Mein erster Schuss löste schon aus, als ich noch gar nicht richtig gezielt hatte. Ohne den einen Fehler wäre ich mit meiner Leistung ganz zufrieden gewesen", kommentierte Groß - seinen anderthalbjährigen Sohn Simon auf den Schultern - sein "schlechtestes Ergebnis dieses Jahres".

Ganz zufrieden war Fischer mit dem fünften Rang. "Läuferisch ging es schwer. Ich habe mit der Höhe von 1600 Meter in Antholz ja immer Probleme, konnte hier nur einmal vor sechs Jahren aufs Podium laufen", erklärte der 28 Jahre alte Thüringer. "Dazu kam, dass ich beim Stehend-Schießen um jeden Treffer kämpfen musste, was Zeit kostete. Doch zum Glück sind alle Scheiben gefallen, so dass sich die längere Schieß-Zeit gelohnt hat", erläuterte der Ehrenbürger der thüringischen Kleinstadt Schmalkalden. Vor der letzten, 2,4 km langen Lauf-Schleife war der 30 Sekunden hinter Fischer gestartete Poiree am Oberhofer vorbeigestürmt. "Ich konnte mich an ihn anhängen. Das war ganz gut", sagte "Fisch", während Poirée sich getrieben fühlte. "Der Sven hat seinen Anteil daran, dass ich im Ziel so knapp vorn lag. Ich spürte stets seinen Atem und konnte deshalb keinen Schritt auslassen", bekannte der schmächtige Franzose.

Nicht das Ziel erreichte Peter Sendel. Der leicht erkältete Oberhofer stieg nach dem ersten Schießen aus. "Wir hatten es ihm angeraten, wenn es läuferisch nicht gehen sollte. Denn besser wird seine Gesundheit bei der Kälte nicht", erläuterte der Bundestrainer. Alexander Wolf hatte so klamme Finger, dass sich ein Schuss löste, ehe er gezielt hatte. Auch Ole Einar Björndalen kritisierte die dem Fernsehen und der Übertragung von den Australian Open angepasste frühe Startzeit für dieses Weltcuprennen. Zwei Stunden später herrschten bei Sonnenschein und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt ideale Bedingungen. "Es wäre schon besser, wenn wir bei unseren späteren Standard-Startzeiten bleiben würden", sagte der Weltcup-Spitzenreiter.

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