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André Rankel (r., Eisbären Berlin) und Tyler Haskins (Grizzlys Wolfsburg) kämpfen um den Puck.

© dpa

Update

Deutsche Eishockey-Liga: Eisbären Berlin siegen 1:0 gegen Grizzlys Wolfsburg

Erst ehren die Eisbären Berlin ihren langjährigen Stürmer Denis Pederson, dann schlagen sie die Grizzlys Wolfsburg 1:0

Dennis Pederson war vorbereitet. Am seinem großen Tag wollte der ehemalige Stürmer der Eisbären Berlin nichts dem Zufall überlassen. Also kramte er einen großen Zettel hervor und las vor: „Ich durfte ein wichtiger Teil der Eisbären-Familie sein. In diesem Team zu spielen, werde ich nie vergessen“, sagte der 40-Jährige und dankte dem Klub, seinen Mitspielern, den Fans und seiner Familie. Dann blickte er seinem Trikot mit der Nummer 20 hinterher, das am Zweiten Weihnachtsfeiertag unter das Hallendach der Arena am Ostbahnhof gezogen wurde. Dort hängt es nun neben den Leibchen von Mark Beaufait, Sven Felski und Steve Walker – vergeben wird die 20 bei den Eisbären künftig nicht wieder.

„Nervös war ich vorher nicht“, sagte Pederson nach dem 1:0 (0:0, 1:0, 0:0)-Sieg  der Eisbären gegen die Grizzlys Wolfsburg. „Aber ich bin eher der Typ, der alles aufschreibt, damit er nichts vergisst. Und dann nervös wird, wenn es soweit ist.“ Zu diesem Zeitpunkt war Pederson bereits wieder ganz der routinierte Profi, der zwischen 2003 und 2012 für die Berliner insgesamt 413 Spiele bestritten hatte, dabei 373 Scorerpunkte erzielen und sechs Meisterschaften feiern konnte. Eine schwere Knieverletzung setzte der Karriere des Stürmers schließlich ein Ende. Nun ist das Kapitel Berlin für Pederson vorbei – einen schöneren Schlusspunkt hätte er sich wohl kaum vorstellen können. Was er künftig macht, hält er sich offen. „Mal schauen, was kommt.“

Nach dem emotionalen Auftakt ging es anschließend sportlich eher unterkühlt weiter. Die beiden zuletzt stärksten Teams der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) hatten nach der dreitägigen Weihnachtspause Mühe, ins Spiel zu finden. Wolfsburg, das mit der Empfehlung von neun Siegen aus zehn Spielen nach Berlin gereist war, schüttelte die anfängliche Lethargie schneller ab als die Eisbären, die acht ihrer vergangenen neun Partien gewonnen hatten. Ein Treffer sollte im ersten Drittel aber nicht fallen.

Pederson sah von der Loge eine Leistungssteigerung

Denis Pederson schaute sich das Geschehen da schon längst von der Eisbären-Loge aus an und wurde im zweiten Drittel Zeuge einer Leistungssteigerung seiner ehemaligen Mannschaft. Barry Tallackson gelang in der 27. Minute dann auch das 1:0 für den Tabellenführer der DEL, nach seinem Schuss schlug der Puck über der linken Schulter von Wolfsburgs Torwart Felix Brückmann nicht ganz unhaltbar im Netz ein. Die Berliner wurden danach sicherer, ein wirklich unterhaltsames Spiel wollte sich vor 14.200 Zuschauern in der ausverkauften Arena aber nicht entwickeln. „Wir wussten, dass es eine enge Angelegenheit wird. Die Teams haben sich weitgehend neutralisiert und so gab es nur wenige Chancen“, sagte Eisbären-Trainer Uwe Krupp.

Und das galt auch für den Schlussabschnitt. Wolfsburg versuchte, Druck aufzubauen. Die Eisbären arbeiteten in der Defensive aber sehr konzentriert und zeigten sich einmal mehr in dieser Saison enorm einsatzfreudig. Und ganz hinten steht dann ja auch noch Petri Vehanen. Der Torhüter der Berliner wehrte alles ab, was dann doch auf sein Tor kam und sicherte so den 1:0-Arbeitssieg. Und das passte dann irgendwie zu diesem besonderen Tag, an dem die große Führungsfigur Denis Pederson geehrt wurde.

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