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Sport: Deutsche Langläufer enttäuschen

Oberstdorf - So hatte sich Vincent Vittoz die Siegesfeier nicht vorgestellt. „Ich habe drei Pressekonferenzen zu diesem Thema gegeben“, sagte der Langläufer, „heute habe ich gewonnen, also sprechen Sie bitte nicht so viel über das.

Oberstdorf - So hatte sich Vincent Vittoz die Siegesfeier nicht vorgestellt. „Ich habe drei Pressekonferenzen zu diesem Thema gegeben“, sagte der Langläufer, „heute habe ich gewonnen, also sprechen Sie bitte nicht so viel über das.“ Soeben hatte der Franzose eine Goldmedaille bei einer Weltmeisterschaft erreicht, doch erneut interessierte auch etwas anderes: Wie konnte es bei ihm bei einem Dopingtest Anfang Februar zu einer positiven A-Probe und einer negativen B-Probe kommen? Auch die Veranstalter der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf dürften sich das Ende des Verfolgungsrennens der Männer über 30 Kilometer nicht so vorgestellt haben. Mit dem Franzosen Vincent Vittoz siegte ein Läufer, der in einen rätselhaften Dopingfall verwickelt ist. Wegen der negativen B-Probe gilt sein Dopingtest insgesamt als negativ.

Platz zwei belegte der Italiener Giogio Di Centa, Bronze gewann der Norweger Frode Estil. Völlig überraschend erlebten die deutschen Langläufer ein Debakel. Als Mitfavoriten waren sie in das Rennen gegangen – und endeten auf den Plätzen 14, 17, 28 und 30. „Dieses Ergebnis haben wir nicht erwartet“, sagte Bundestrainer Jochen Behle. „Das ist eine Enttäuschung.“ Jens Filbrich war noch der beste deutsche Läufer, doch auch er sagte: „Es ist deprimierend. Ich dachte, ich könnte um eine Medaille mitlaufen.“ Das glaubten auch Axel Teichmann und Rene Sommerfeldt, doch beide verloren bereits auf den ersten 15 Kilometern jede Chance auf eine vordere Platzierung. Teichmann war auf Rang 30 der schlechteste deutsche Läufer, dabei führt er den Gesamtweltcup an. „Ich habe mich gefühlt, als hätte ich 25 Kilogramm Blei verschluckt“, sagte Teichmann. Sommerfeldt, der im letzten Jahr den Gesamtweltcup gewonnen hatte, wurde 28.

Eigentlich war diese WM bei den deutschen Langläufern als große Werbung für ihren Sport geplant. Nun sind vier von zwölf Wettkämpfen absolviert, und das Team von Jochen Behle erlebte nur Pleiten. Rene Sommerfeldt empfiehlt: „Wir dürfen jetzt nicht den Kopf in den Schnee stecken.“

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