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Zwei Matchbälle: Die Volleys um Scott Touzinsky brauchen noch einen Sieg, um die "Best of five"-Serie für sich zu entscheiden.

© imago/Camera 4

Deutsche Meisterschaft: Das Vielleicht-Finale der Berlin Volleys

Im vierten Play-off-Spiel gegen Friedrichshafen könnten die Berlin Volleys am Mittwochabend Meister werden. Während der Bundestrainer an einen Sieg der Berliner glaubt, bleibt ihr Trainer vorsichtig. Bei einer Niederlage wäre in der Finalserie wieder alles offen.

Oft sind die Berlin Volleys schon dort gewesen, in Friedrichshafen, der Universitätsstadt im Süden Deutschlands mit rund 57 000 Einwohnern. Deswegen macht es für die Mannschaft psychologisch gesehen keinen großen Unterschied, ob die aktuellen Finalspiele in der Nähe des Bodensees oder der Spree stattfinden. Sollten sie am heutigen Mittwochabend aber bei der Auswärtspartie gegen den VfB Friedrichshafen gewinnen und zum dritten Mal in Folge Deutscher Meister werden, wird ihnen der Heimvorteil der Hauptstadt aus einem anderen Grund fehlen. Für die Party danach.

Die letzte Finalfeier fand im Hotelzimmer statt

„Klar ist es schöner, in Berlin mit den Fans zu feiern“, sagt der Außenangreifer Robert Kromm. „Aber letztlich zählt für uns, dass wir den Titel holen. Wo, ist dabei nebensächlich.“ Auch wenn es im letzten Jahr so aussah, dass nach dem gewonnenen Finale in Friedrichshafen keine Kneipe und kein Kiosk mehr geöffnet hatte. Angestoßen wurde deswegen im Hotel. Seinem Teamkollegen Scott Touzinsky geht es ebenfalls erst um den Sieg und dann um den Ort. „Auswärts zu gewinnen, hat auch etwas. Es gefällt doch keinem Team, wenn der Gegner in der eigenen Halle triumphiert“, meinte er.

Nachdem die Volleys am Samstagabend in der Max-Schmeling-Halle mit 3:1 gegen den VfB Friedrichshafen gewonnen haben, braucht das Team zur Titelverteidigung noch einen Sieg. Sollte dies heute Abend nicht gelingen, wäre in der „Best of five“-Finalserie wieder alles offen, und es würde am kommenden Sonntag zu einem letzten Zusammentreffen in Berlin kommen. Aus diesem Grund bleibt Trainer Mark Lebedew vorsichtig. „Wir haben uns in der Serie einen Vorteil erspielt, letztendlich sind wir nach dem letzten Sieg aber auch nur einen Schritt weiter.“ Auch der Berliner Manager Kaweh Niroomand ist zwar zuversichtlich, aber nicht zu euphorisch. „Jedem muss auch klar sein: Wir sind noch längst nicht durch“, sagt er. Seine Einstellung lautet: „Wir haben nur noch dieses eine Spiel, diese eine Chance.“ Deswegen sei Konzentration gefragt. Nicht Übermut.

Bundestrainer Heynen glaubt an Sieg der Volleys

Nach der Partie am vergangenen Samstag räumten die Friedrichshafener ein, dass ihnen die Volleys an diesem Abend überlegen gewesen seien. „Jetzt geht es nach Friedrichshafen, und da wollen wir es besser machen“, sagte Coach Stelian Moculescu vor dem vierten Duell. „Wir wollen den Matchball abwehren und damit das fünfte Spiel am Sonntag in Berlin erzwingen.“ Im vergangenen Jahr gelang es dem VfB während des dritten Finalspiels, die Meisterschaftsfeier der Volleys zu verhindern. Im vierten Spiel, das am Bodensee stattfand, gewannen die Berliner jedoch und feierten zum zweiten Mal in Folge die deutsche Meisterschaft. „Die Erinnerung daran wird nicht spielentscheidend sein“, sagt der VfB-Mannschaftskapitän Kapitän Max Günthör. „Wir wollen am Mittwoch gewinnen, denn es wäre bitter, nach so einer Saison die Meisterschaft wegzugeben.“

Wie der Cheftrainer der deutschen Männer-Nationalmannschaft, Vital Heynen, die Chancen der Teams einschätzt? Er glaubt, dass die Volleys gewinnen werden. In vier Spielen. 750 Kilometer von Berlin entfernt.

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