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Sport: DEUTSCHER KADER

Wenn am 9. Juni die WM beginnt, hat Jürgen Klinsmann seinen schwersten Job hinter sich.

Wenn am 9. Juni die WM beginnt, hat Jürgen Klinsmann seinen schwersten Job hinter sich. Zwei Wochen vor dem Eröffnungsspiel muss der Bundestrainer den Kader bekannt gegeben haben, aus 40 Kandidaten 23 WM-Teilnehmer ausgewählt haben. Wir verraten jeden Monat auf unserer WM-Sonderseite, für wen er sich entscheiden müsste, wenn die Frist heute abliefe.

* * *

TOR

Jens Lehmann (Arsenal). Klinsmann hat in der Affäre Sportdirektor gezeigt, dass er Überraschungen liebt. Das spricht für Lehmann als Nummer eins.

Timo Hildebrandt (Stuttgart). Zuverlässig, verschwiegen, solide. Die ideale Nummer zwei.

Robert Enke (Hannover). Würde sich schon freuen, überhaupt dabei zu sein. Und eine Nummer drei, die nicht stänkert, ist Gold wert.

ABWEHR

Per Mertesacker (Hannover). Bleibt unter den deutschen Innenverteidigern erste Wahl – selbst wenn er verletzt ist.

Christoph Metzelder (Dortmund). Die große Hoffnung wird immer mehr zum Wackelkandidaten. Aber Markus Brzenska ist auch keine Lösung.

Christian Wörns (Dortmund). Er will jetzt schweigen – auch wenn Klinsmann ihn weiter demütigt. Das schmälert seine Chance zumindest nicht.

Lukas Sinkiewicz (Köln). Erfüllt wenigstens Klinsmanns Basisvoraussetzung: Er spielt in seinem Verein.

Arne Friedrich (Hertha). Gegen Bayern war er Herthas Bester. Kann zur Not auch Innenverteidiger spielen. Und ganz ehrlich: Not herrscht.

Philipp Lahm (Bayern). Seine Rückkehr nach langer Verletzung gestaltet sich schwieriger als gedacht. Trotzdem fast unersetzlich.

Andreas Hinkel (Stuttgart). Ist im Moment nicht schlechter als Patrick Owomoyela. Das reicht.

Marcell Jansen (Mönchengladbach). Kämpft mit sich, seiner Rolle und den Erwartungen. Sein Vorteil: Für die Position hinten links gibt es wenig Konkurrenz.

MITTELFELD

Michael Ballack (Bayern). Im Zweifel schießt er die entscheidenden Tore. Gut zu wissen.

Tim Borowski (Bremen). Leistet in dieser Saison einen erheblichen Beitrag zum aufregenden Spiel der Bremer.

Torsten Frings (Bremen). Durfte zuletzt auch bei Werder auf seiner Lieblingsposition spielen. Das steigert die Lust dieses Lustfußballers.

Sebastian Deisler (Bayern). Er wird die Rückrunde brauchen, um sich in Form zu spielen. Wenn er das darf, wird es nicht zum Schaden der Nationalmannschaft sein.

Bernd Schneider (Leverkusen). Kann vieles. Deshalb muss er in Leverkusen in der Viererkette spielen.

Bastian Schweinsteiger (Bayern). So etwas wie der allerallerallerletzte Straßenfußballer Deutschlands.

Thomas Hitzlsperger (Stuttgart). Zuletzt der vielleicht Beste in einer schwachen Stuttgarter Mannschaft. Mal sehen, wann Trapattoni ihn wieder rausrotiert.

STURM

Miroslav Klose (Bremen). Er ist im Moment unersetzlich. Daran ändert auch seine Verletzung nichts.

Lukas Podolski (Köln). Hat in der Rückrunde schon ein Tor erzielt. Per Elfmeter.

Kevin Kuranyi (Schalke). Mehr Hoffnung als Gewissheit: Er wird sich bis zur WM steigern. So, wie er zuletzt gespielt hat, ist das auch nicht schwer.

Mike Hanke (Wolfsburg). Er hat wegen seiner Sperre in den ersten beiden WM-Spielen eigentlich keine Chance – und dennoch nutzt er sie: zwei Tore in drei Spielen. Hanke ist der einzige deutsche Stürmer, der zurzeit verlässlich trifft.

Stefan Kießling (Nürnberg). Es ist fast fahrlässig, dass Klinsmann den Nürnberger immer noch ignoriert. Spielt wahrscheinlich im falschen Verein.

NICHT NOMINIERT

Bundestrainer Jürgen Klinsmann hat klare Prinzipien bei seiner Personalauswahl. Wer in seinem Klub kein Stammspieler ist, gehört auch nicht in die Nationalmannschaft. Pech für Gerald Asamoah , der noch unter den Folgen seiner Verletzung leidet. Auch Patrick Owomoyela , zuvor fester Bestandteil der Bremer Zitterabwehr, saß zuletzt nur auf der Bank. Für Oliver Kahn trifft das nicht zu: Aber er würde sich nicht mit der Rolle des zweiten Mannes zufrieden geben. Oliver Neuville weiß, dass er besser sein muss als die Konkurrenz. Im Moment wirkt er eher lustlos.

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