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Lächeln für die Nationalmannschaft.

© dapd

Deutsches Eishockey: Eisbären-Manager Peter John Lee hilft Nationalteam

Die Eishockeynationalmannschaft wird zunächst ohne Bundestrainer auskommen müssen. Eine Taskforce mit Peter John Lee von den Eisbären soll nun das weitere Vorgehen klären. Der geschasste Nationalcoach Kölliker übt Kritik am Stil.

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Kein Trainer, kein Sportdirektor. Die deutsche Eishockeynationalmannschaft treibt führungslos vor sich hin, nachdem Jakob Kölliker als Bundestrainer entlassen worden ist und auch den ihm eigentlich zugedachten Posten des Sportdirektors nicht besetzen darf. Bis zur Weltmeisterschaft im Mai 2013 wird das Team voraussichtlich ohne Trainer auskommen. Zuvor muss es sich allerdings noch für Olympia qualifizieren. Wie das klappen soll, entscheidet ein vierköpfiges Gremium um Eisbären-Manager Peter John Lee. Dieses will zu konkreten Verhandlungen aber erst im August zusammenkommen. Fest steht, dass die Nationalmannschaft zunächst von mehreren Coaches betreut werden soll, bestätigt Lee.

Er selbst – einst Trainer der Eisbären und Co-Trainer der Schweizer Auswahl – könnte dabei als Teammanager fungieren, sagt allerdings: „Über die Besetzungen und Rollen müssen wir uns noch einigen.“ Wichtig sei erst einmal, dass man überhaupt schnell reagiert hat. Nach der so desolat verlaufenen Weltmeisterschaft vom Mai, als die Deutschen unter Trainer Kölliker das Viertelfinale und die direkte Olympiaqualifikation verpassten, soll alles anders werden.

Dem geschassten Trainer kommt das nicht ganz geheuer vor. „Es bleibt der bittere Beigeschmack, dass nicht mit offenen Karten gespielt wurde“, sagte Kölliker dem Tagesspiegel. Einmal hat er sich nach der WM mit dem sogenannten Kompetenzteam, mit Lee und Wolfsburgs Manager Karl-Heinz Fliegauf getroffen, um seine Analyse und Lösungsvorschläge darzustellen.

Dann teilte man dem Schweizer telefonisch mit, man plane nicht mehr mit ihm. „50 Prozent des Kompetenzteams waren nicht bei der WM und konnten sich kein Bild machen. Und jetzt wollen sie über die Zukunft entscheiden“, sagte Kölliker. Die Deutschen hätten eine gute Saison gespielt, leider werde er aber nur an der WM gemessen.

Lee, der vor Ort war bei der WM in Schweden, äußerte sich schon damals kritisch zur Arbeit Köllikers. Die Nominierungskriterien des Bundestrainers verstehe er nicht, sagte der Manager aus Berlin. Nun hat er seine Schlüsse gezogen: „Meckern allein bringt nichts, man muss auch handeln.“ Dafür sucht er den Austausch mit Kollegen aus der Liga, die das Nationalteam mit ihm zusammen führen sollen. „Das ist die kurzfristige Lösung.“ Was langfristig passiert, weiß Lee nicht. Und auch sonst keiner im deutschen Eishockey.

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