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Sport: Deutschland-Achter: Schleichendes Flaggschiff - Rudern, auch um finanzielle Zukunft

Dabei sein ist alles. Das olympische Motto gilt für den Deutschland-Achter in jeder Hinsicht.

Dabei sein ist alles. Das olympische Motto gilt für den Deutschland-Achter in jeder Hinsicht. Das angeschlagene Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes (DRV) ruderte bei der Olympiaqualifikation in Luzern auch um die finanzielle Zukunft einer ganzen Sportart. Nach der sportlichen Schleichfahrt der vergangenen elf Monate droht ein Desinteresse von Sponsoren, das weitreichende Folgen haben könnte.

Von der Qualifikation für die olympische Regatta dürfte das weitere Engagement des Achter-Hauptsponsors abhängen. Schließlich ist es nicht imagefördernd, wenn der Telekom Express, der im Radsport bei der Tour de France das Tempo mitbestimmt, im Rudern nur noch zweitklassig wäre. Der Kontrakt mit der Deutschen Telekom AG, die pro Jahr rund 500.000 Mark aufbringt, läuft zum Jahresende aus.

Offizielle Aussagen gibt es keine, aber ein Ausstieg eines derart populären Förderers, könnte Signalwirkung haben. Ruderer aus anderen Bootsklassen, die sportlich ungleich erfolgreicher als die Achter-Recken sein mögen, monieren die Dominanz des Flaggschiffs. Sie profitieren aber auch von dem Interesse an der Randsportart, das durch den Deutschland-Achter erst geweckt wird.

Eine anhaltende sportliche Misere des Achters könnte die weitere Förderung des Bootes in der höchsten Kategorie I gefährden. "Alles reine Spekulation", wiegelt Rolf Ebeling, Direktor des Bereichs Leistungssport (BL), ab. Der BL bewertet die Sportarten bei der Einteilung der Förderstufen nach einem komplizierten Punkteschlüssel. Dabei zählen nur die Ergebnisse des vorolympischen und des Olympia-Jahres. Beim Achter schlägt bislang der enttäuschende zehnte Platz bei der WM 1999 negativ ins Kontor.

Trotz drohender Kürzungen des Sporthaushalts des Bundesinnenministeriums (BMI) soll die Förderstufe I nach Olympia sogar erhöht werden. "Sonst macht Spitzensportförderung keinen Sinn mehr", sagtEbeling. Umso wichtiger ist es für den Achter, sich den höchsten Status zu erhalten. Bei der Bewertung zählen die anderen Boote des Männer-Riemen-Bereichs aber gleichwertig mit. So könnten schlimmstenfalls der Zweier-ohne und der Vierer-ohne-Steuermann, die beide einen Sydney-Startplatz haben, den Höchststatus sichern.

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