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© dpa

Deutschland-Cup: Deutsches Team verliert 2:3 gegen USA

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft musste sich beim Deutschland-Cup in München den USA erst nach Penaltyschießen geschlagen geben. Es war nach der schwachen WM ein erster Schritt zur Versöhnung.

Von Katrin Schulze

Uwe Krupp hat schon bessere Zeiten erlebt. Als Spieler stand er für Eishockey auf höchstem Niveau, gewann einst sogar den Stanley Cup in der nordamerikanischen Profiliga NHL. Was er in jüngster Vergangenheit als Trainer der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft allerdings zu verantworten hatte, war weit entfernt von derlei Klasse. Seine Mannschaft hatte sich zuletzt bei der Weltmeisterschaft in der Schweiz ordentlich blamiert – und befindet sich momentan auf dreitägiger Wiedergutmachungstour, offiziell als Deutschland-Cup tituliert. Zum Auftakt des Turniers in München gelang den Deutschen am Freitagabend beim 2:3 (0:1, 2:1, 0:0/ 0:1) nach Penaltyschießen gegen das Team USA immerhin ein erster zaghafter Schritt zur Versöhnung mit den Fans.

0:2 hatte Krupps Team schon zurück gelegen, ehe es sich doch noch leidenschaftlich in die Partie spielte und dabei ganz der Forderung ihres Coaches folgte. „Im Verein kann man schlechte Spiele schnell wieder gut machen“, hatte der Bundestrainer vor der Begegnung gesagt. „Wir haben erst jetzt, ein halbes Jahr später, die Chance dazu. Und wollen diese auch nutzen.“ Zunächst sah es noch nicht danach aus, als könnten die Deutschen die 5438 Zuschauer in der Olympiahalle von dieser Ambition überzeugen. Nachdem sie selbst zwei Chancen in Überzahl vergeben hatten, kassierten sie zwei Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels das 0:1. Derek Damon schob den Puck ins Tor von Neuling Rob Zepp, der gestern erstmals für das deutsche Nationalteam auflief. Ein gelungener Einstand sieht anders aus, denn der deutsch-kanadische Torhüter vom EHC Eisbären leistete nicht nur beim ersten Gegentreffer freundliche Mithilfe, sondern auch beim zweiten. In der 24. Spielminute agierte er beim 2:0 durch Justin Morrison nicht souverän.

Doch die Deutschen hatten Glück, dass auch Zepps Gegenüber Jean-Marc Pelletier patzte und ein Schüsschen von Kai Hospelt (Wolfsburg) durch seine Schoner rutschen ließ. Aber auch in punkto Spielkultur sollte das Team Uwe Krupp diesmal etwas bieten. Geschmeidig sah es aus, wie Eisbären-Angreifer Travis James Mulock den Puck in Unterzahl zum 2:2 ins rechte Eck hob. Die Deutschen kamen tatsächlich zurück und zeigten dabei eine Tugend, die ihnen bei der WM noch abhanden gekommen schien. Mit viel Willen trotzten sie den Amerikanern und unterlagen erst im Penaltyschießen, in dem Jeff Hamilton das entscheidende Tor für die USA schoss. Uwe Krupp schaute trotzdem zufrieden drein. Am Sonnabend kann sein Team gegen die Slowakei die Münchner Friedensmission fortsetzen.

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