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Sport: Deutschland verpflichtet

Markus Huber, Österreicher, bewirbt sich beim Deutschen Skiverband An den DSV, Cheftrainer Martin Oßwald Sehr geehrte Damen und Herren, wie ich den heutigen Presseberichten entnehme, nehmen Sie jeden österreichischen Skifahrer, der für den DSV starten möchte, „mit Handkuss“. Und ehrlich gesagt, nachdem ich Ihre Starter in St.

Markus Huber, Österreicher,

bewirbt sich beim Deutschen Skiverband

An den DSV, Cheftrainer Martin Oßwald

Sehr geehrte Damen und Herren,

wie ich den heutigen Presseberichten entnehme, nehmen Sie jeden österreichischen Skifahrer, der für den DSV starten möchte, „mit Handkuss“. Und ehrlich gesagt, nachdem ich Ihre Starter in St. Moritz gesehen habe, muss ich sagen – keine schlechte Idee.

Vielleicht an dieser Stelle ein paar Anmerkungen zu meiner Person: Österreicher bin ich von Geburt an, auf Ski stehe ich seit meinem dritten Lebensjahr mehr oder weniger regelmäßig. Ich beherrsche nicht nur Parallelschwung und Stemmbogen, ich carve auch ganz passabel. Ich habe keinerlei Angst vor schnellen Abfahrten und Sprüngen von bis zu zwanzig Metern. Auch mit der KippstangenTechnik bin ich vertraut.

In meiner bisherigen Alpin-Karriere konnte ich einige schöne Trophäen sammeln, die meine Mama immer noch im Keller aufbewahrt. Zu den größten Erfolgen zählen der erste Platz bei den Stadtmeisterschaften in St. Valentin/NÖ, 1992, der Sieg bei den Vereinsmeisterschaften der Naturfreunde Hollenstein a. d. Ybbs 1993. Außerdem gewann ich in diesem Jahr die Gästeklasse beim Betriebsrennen der Firma „Moser-Heizungsrohre Aschbach/NÖ“. Und nicht zu vergessen: In den Jahren 1986 und ’87 wurde ich Dritter im „Sumsi-Cup“ der Raiffeisenbank NÖ-West. Sie sehen, mir fehlt seit meinem Einstieg ins Berufsleben die Rennpraxis. Das wäre aber mit ein paar Trainingsläufen sicherlich leicht zu beheben.

Außerdem möchte ich anmerken, dass ich 1994 die Skilehrerausbildung an der Universität Wien erfolgreich abgeschlossen habe. Gerne würde ich deswegen meine Erfahrung in Ihren Trainer-Lehrgängen einbringen.

Vielleicht noch ein paar Worte zu meinem Deutschland-Bezug: Ich mag Ihr Heimatland und fühle mich Deutschland schon seit langem verpflichtet. Vor Österreichs EU-Beitritt bin ich mit meinen Eltern öfter nach Passau gefahren, um im dortigen Media-Markt billig CDs einzukaufen. Ich trinke gerne Becks-Bier, schaue hin und wieder ran-Sat1- Bundesliga, und seitdem es beim Song-Contest Telefon-Voting gibt, rufe ich jedes Jahr an und gebe meine Punkte den deutschen Teilnehmern, wie schlecht sie auch immer singen. Wenn Sie es wünschen, würde ich das auch in Fernsehinterviews sagen.

Meine österreichische Staatsbürgerschaft würde ich übrigens gerne behalten. Wissen Sie, die USA ist das liebste Reiseziel meiner Gattin, und ich möchte auch im nächsten Sommer keine Schwierigkeiten bei der Einreise in New York haben.

Ich hoffe, dass Sie meiner Bewerbung positiv gegenüberstehen und würde mich freuen, wenn Sie mich für die nächste Weltcup-Saison einplanen.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Huber

P.S.: Den Hermann Maier finde ich, wie die Kollegen Strobl und Schifferer, ganz doof!

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