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Deutschlandtrend: 92 Prozent für Klinsmann

Einer Umfrage des ARD- Deutschlandtrends zufolge sprechen sich rund 92 Prozent der Bundesbürger für einen Verbleib von Jürgen Klinsmann als Bundestrainer aus.

Köln - Nicht nur die Deutsche Nationalmannschaft, sondern auch die Nation insgesamt wünscht sich Jürgen Klinsmann weiter als Trainingschef der deutschen Elf. In einer Umfrage des ARD-Deutschlandtrends am Donnerstag fanden 92 Prozent der 1000 Befragten, dass Klinsmann weitermachen solle. Nur vier Prozent hätten sich für seinen Rücktritt ausgesprochen, teilte die ARD am Freitag mit. 85 Prozent empfänden beim Gedanken an die Leistung der Mannschaft bei der WM eher Freude. Nur acht Prozent spürten eher Enttäuschung.

Ebenfalls 85 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass die WM den Deutschen im Ausland ein besseres Bild beschert hat. Mit 52 Prozent glaubt sogar noch mehr als die Hälfte der Befragten, dass die WM dafür sorgen wird, dass die Menschen in Deutschland künftig insgesamt freundlicher miteinander umgehen werden. Dass die WM das Zusammenleben von Deutschen und Einwanderern verbessern wird, daran glauben noch 42 Prozent. Lediglich 27 Prozent hingegen gehen davon aus, dass die WM auch langfristig für mehr Wirtschaftswachstum in Deutschland sorgen wird.

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) wertete die große Zustimmung der Deutschen zur WM als ausgesprochen deutliche Identifikation mit dem eigenen Land. Dabei sei es «zu einem ganz fröhlichen, selbstverständlichen und selbstbewussten Umgang mit nationalen Symbolen gekommen», sagte er am Freitag im Bayerischen Rundfunk.

Der Kulturchef des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel», Matthias Matussek, sprach im Deutschlandfunk von einem bislang kaum gekannten «Jubelbedürfnis». Das Land habe sich verändert, «wir haben uns verändert», sagte er und fügte hinzu: «Das Deutsche ist nicht mehr so eine hässliche Warze, die wir verstecken müssen.» Mit «Deutsch sein» seien nach der WM positive Gefühle verknüpft, «wir mögen uns». Er hoffe nun, dass dieser Patriotismus nicht von einem Fußballergebnis abhängig sei. Matussek hatte mit seinem Buch «Wir Deutschen - Warum die anderen uns gern haben können» eine neuerliche Patriotismusdebatte angestoßen. (tso/ddp)

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