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Kevin

© Mike Wolff

Dezember 2002: Der erste Artikel über Kevin Prince Boateng

Das Archiv vergisst nie: Im Dezember 2002 stellten wir die besten Juniorennationspieler von Hertha BSC vor. Darunter war auch ein 15 Jahre alter Junge, den kaum jemand kannte. Den Artikel haben wir nun herausgekramt - Boateng tritt ja mit Schalke bei Hertha an.

Vor mehr als zehn Jahren saßen wir in der Redaktion und überlegten, wer die besten Jung-Nationalspieler bei Hertha BSC waren. Wir redeten mit Trainern, mit Talentspähern und den Fußballern. "Nehmt mal den Kevin, der wird ein Großer", hieß es damals.

An einem kalten Dezemberabend 2002 gingen also Tagesspiegel-Reporter André Görke und Tagesspiegel-Fotograf Kai-Uwe Heinrich zum Trainingsplatz hinter dem Olympiastadion und sahen einem sehr dünnen und  schüchternen Fußballer zu, der auf dem Schnee herumdribbelte. "Kevin, komm mal rüber", rief der Trainer. "Die wollen dich vorstellen."

Ein gewisser Falko Götz, der durch die Kälte joggte, warf uns nebenbei einen Schneeball in den Rücken (Nicht nur deshalb waren wir mit dem Mann nicht immer gut zu sprechen, und offenbar waren wir nicht die einzigen, wie ja auch Kevin Prince Boateng später erzählte). 

Montag, 16. Dezember, Tagesspiegel, Seite 15 - ganz links: der kleine, dünne Kevin.
Montag, 16. Dezember, Tagesspiegel, Seite 15 - ganz links: der kleine, dünne Kevin.

© Kai-Uwe Heinrich

Ja, so fing alles damals bei uns. Hier haben wir unser kleines Portrait aus dem Tagesspiegel-Archiv gekramt, das schließlich am 16. Dezember 2002 im "Berlin Sport" erschienen ist. Auch, weil einige Aussagen von damals heute dann doch ziemlich skurril klingen. 

"Kevin hat ein gutes Sozialverhalten"

"Kevin Prince Boateng, U 16: Meine Güte, was für ein hübscher Name. Kevin Prince Boateng ist der Sohn eines Ghanaers und einer Deutschen. Bei Hertha BSC kickt er im zentralen Mittelfeld der B-Jugend. Dass der 15-Jährige einiges drauf hat, hat sich der Branche herumgesprochen. (...)

Was zeichnet Boateng aus? Herthas Nachwuchskoordinator Frank Vogel sagt: "Kevin ist ein genialer Techniker, links wie rechts. Der kann alles am Ball." (...) Er habe ein gutes Sozialverhalten und sei nicht arrogant, sagt Herthas B-Jugendtrainer Dirk Kunert. Welche Schwächen er noch habe? "Manchmal spielt Kevin zu mannschaftsdienlich, sagt Kunert. Im Zweikampfverhalten sei er außerdem noch nicht clever genug. "Er kriegt zu oft auf die Socken, da muss er intelligenter spielen". Boateng hat das Fußballspielen nicht im Verein gelernt, sondern auf der Schillerwiese in Wedding. Boateng erzählt: "Für das Spiel habe ich früher die Schule geschwänzt." (...)

In drei Wochen geht es mit der U16 ins Wintertrainingslager nach Spanien, gemeinsam mit Lennard Peter und Christian Preiß. Sie spielen ebenfalls bei Hertha BSC. Das erste Länderspiel der U 16 steigt im März gegen Frankreich."

Die fünf anderen Talente - und was aus ihnen wurde

P.S.: Die anderen fünf Fußballer, die wir auswählten und kurz vorstellten, waren diese: Pascal Bieler (U 17 - spielte für Rot-Weiss Essen, 1. FC Nürnberg, Wiesbaden und jetzt Würzburg), Oliver Hampel (U 18 - spielte unter anderem für Fortuna Düsseldorf und Sportfreunde Lotte), Alexander Ludwig (U 19 - spielte unter anderem für Dynamo Dresden, Energie Cottbus, FC St. Pauli, 1860 München ....), Malik Fathi (U 20 - spielte unter anderem für Spartak Moskau, 1860 München, Mainz 05) und Thorben Marx (U 21 - spielte unter anderem für Arminia Bielefeld und Borussia Mönchengladbach).

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