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DFB-Pokal: Geldstrafe für Henke

Trainer Michael Henke hat für seine verbale Entgleisung beim Pokalspiel in Erfurt eine saftige Geldstrafe von seinem Verein 1. FC Kaiserslautern aufgebrummt bekommen.

Erfurt - Der 48 Jahre alte FCK-Coach hatte am Dienstagabend einen Spieler des Regionalligisten Rot-Weiß Erfurt und Co-Trainer Heiko Nowak als «Scheiß-Ossis» beschimpft. FCK- Vorstands-Chef Rene C. Jäggi kündigte spontan eine Spende von 10 000 Euro für den Erfurter Nachwuchs an. Henke entschuldigte sich zwar, doch der Thüringer Coach Pawel Dotschew nahm nicht an.

«Zwischen Vorstand und Trainer wird abgesprochen, welcher Anteil von den 10 000 Euro als Strafe für den Trainer gilt», sagte Lauterns Pressesprecher Michael Novak der dpa. «Ich wollte sofort die Wogen glätten. Ich hoffe, dass damit alles abgegolten ist», sagte Jäggi. Henkes angekratztes Nervenkostüm wurde jedoch auch vom ersten Erfolg nach sieben sieglosen Pflichtspielen nicht besänftigt.

«Als einer meiner Spieler verletzt im Strafraum lag und die Erfurter den Ball nicht ins Aus spielten, bin ich ausgerastet. Das hätte mir nicht passieren dürfen, doch durch die bei uns angespannte Lage und den Spielverlauf bin ich ausgerastet», versuchte Henke nach dem Spiel seine Reaktion zu erklären. «Ich kann die Entschuldigung nicht akzeptieren, denn er hat nicht nur meine Spieler, sondern eine ganze Region beleidigt. Ich bin sehr enttäuscht vom Verhalten meines Kollegen», entgegnete Dotschew.

Sportlich war Henke noch einmal mit einem blauen Auge gegen den engagiert spielenden Regionalligisten davon gekommen. «Als die Erfurter den Ausgleich zum 2:2 machten, hatte ich schon Angst, dass das Spiel noch kippen könnte, denn zu diesem Zeitpunkt war ein Spielausgang in beide Richtungen möglich», meinte Henke.

Dass in FCK-Kapitän Marco Engelhardt ausgerechnet ein Ostdeutscher Henkes Team auf die Siegerstraße schoss, sorgte noch für zusätzliche Brisanz. Engelhardt begann seine Karriere im thüringischen Bad Langensalza und spielte von 1994 bis 2001 bei Rot-Weiß. «Bei mir haben hier zwei Herzen in der Brust geschlagen. Auf der einen Seite freue ich mich natürlich über unser Weiterkommen. Auf der anderen Seite tun mir die stark spielenden Erfurter ein wenig leid, dass sie ausgeschieden sind», sagte der 24-jährige Nationalspieler, der die Entgleisung seines Trainers «nicht mitbekommen» hatte.

Die zuletzt sportlich angeschlagenen Pfälzer taten sich auch auf dem Rasen schwer. Die Verunsicherung beim Bundesliga-15. war von Beginn an zu spüren, ihre Abwehr zeigte sich erneut löchrig. Nur der individuellen Klasse der Spieler Engelhardt, Boubacar Sanogo und Halil Altintop war es zu verdanken, dass sich die «Roten Teufel» durchsetzten. «Wir hätten von den zahlreichen Chancen der ersten Halbzeit mehr als nur zwei nutzen müssen, um vorzeitig alles klar zu machen. So haben wir den Gegner selbst stark gemacht und am Ende glücklich gewonnen», meinte Henke. (Von Knut-Michael Meisel, dpa)

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