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DFB-Pokal: Hertha verpasst Halbfinale

In der Liga konnte sich die Hertha gegen den VfB ein Unentschieden ermauern. Im Pokal patzte die Defensive gegen die Schwaben - Stuttgart steht nach sechs Jahren wieder im Halbfinale.

Stuttgart - Nach seinem Höhenflug in der Fußball-Bundesliga darf der VfB Stuttgart auch weiter vom vierten Gewinn des DFB-Pokals träumen. Durch Treffer von Cacau (38.) und Thomas Hitzlsperger (77.) zum 2:0 (1:0) gegen Hertha BSC schafften die Schwaben am Mittwochabend erstmals seit sechs Jahren wieder den Einzug ins Halbfinale. Vor 32.000 Zuschauern im Daimler-Stadion verdienten sich die Schwaben den Erfolg im zweiten Vergleich gegen die Berliner innerhalb von fünf Tagen durch eine engagierte Vorstellung auf schwer bespielbarem Rasen. Die Hertha gab erst spät ihre defensive Haltung auf, zeigte im Angriff bei den wenigen Möglichkeiten aber zu wenig Durchschlagskraft, um erstmals seit 1981 die Runde der letzten Vier zu erreichen.

Vor dem VfB hatten am Dienstag bereits Eintracht Frankfurt, der 1. FC Nürnberg und der VfL Wolfsburg das Pokal-Halbfinale erreicht. Die Vorschlussrunde wird kommenden Sonntag ausgelost.

Schwierige Platzverhältnisse

Nach dem torlosen Duell um Bundesliga-Punkte stellten extreme äußere Bedingungen hohe Anforderungen an beide Mannschaften. Nach stundenlangen starken Regenfällen präsentierte sich die Spielfläche als rutschiges Geläuf, mit dem alle Akteure ihre Probleme hatten. Die Stuttgarter fanden sich besser mit den Verhältnissen zurecht und ernteten zunächst durch Cacaus vierten Treffer im laufenden Pokal-Wettbewerb den Lohn für ihr überlegenes Spiel. Der Brasilianer übertraf seinen Sturmpartner Mario Gomez, der zur Pause gegen Marco Streller ausgetauscht wurde, klar an Wirkung.

Die Hertha, bei der Kapitän Arne Friedrich in die Abwehr zurückkehrte, verzichtete im zweiten Vergleich auf eine Mauertaktik, bot in der Defensive aber erneut eine konzentrierte Leistung. Auffälligster Akteur bei den Berliner Vorstößen war Ashkan Dejagah, dem sich die beste Chance vor der Pause für die Gäste bot. In der 35. Minute verhinderte Mathieu Delpierre mit letztem Einsatz einen Treffer des 20-Jährigen, dessen bevorstehender Wechsel zum VfL Wolfsburg für einige Unruhe bei der Hertha gesorgt hatte.

Pantelic verpasst den Ausgleich

Es dauerte fast eine halbe Stunde, ehe die Zuschauer die erste Torraumszene zu sehen bekamen. Dann prüfte Sami Khedira Christian Fiedler im Berliner Tor aus 18 Metern, der Schuss des nachsetzenden Gomez wurde abgeblockt. Die Vorarbeit zur Führung zehn Minuten später leistete einmal mehr Ludovic Magnin, der seit Wochen in bestechender Form spielt. Eine präzise Flanke des Schweizers köpfte Cacau unhaltbar für Fiedler in den Torwinkel. Kurz vor der Pause hatte Pavel Pardo die große Chance, den Vorsprung noch auszubauen. Doch der Mexikaner, der am Freitag wegen einer Gelb-Sperre schmerzlich vermisst worden war, schlenzte den Ball knapp vorbei.

Mit mehr Mut zur Offensive versuchte Hertha dem Spiel nach Wiederbeginn eine Wende zu geben. In der 58. Minute verpasste Marko Pantelic mit einem Schuss ans Außennetz die bis dahin beste Möglichkeit für die Gäste. Anschließend verfehlte auf der Gegenseite der kaum zu bremsende Cacau (62.) mit einem Kopfball schon das mögliche 2:0. Erst in der letzten halben Stunde entwickelte sich die Partie zu einem echten Pokalfight mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. 13 Minuten vor dem Ende sorgte ein 18 Meter-Kracher von Hitzlsperger für die endgültige Entscheidung. (Von Elmar Dreher, dpa)

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