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DFB-POKAL: Jetzt ist erstmal Winter

HSV-Stürmer Ivica Olic denkt noch nicht an seinen künftigen Arbeitgeber BayernMünchen. Beim 3:1-Sieg im DFB-Pokal gegen 1860 München schoss der Kroate alle drei Tore.

Von Karsten Doneck, dpa

Das Versprechen wurde ihm abgenommen: ohne Widerrede, ohne Skepsis. „Auch als diese Wechselgerüchte aufkamen, hat Ivi immer gesagt: ,Was im Sommer ist, ist völlig egal’“, sagt Marcell Jansen. Er und Ivica Olic spielen gemeinsam beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV – noch! Der Unterschied: Abwehrspieler Jansen kam in dieser Saison von Bayern München zum HSV, Torjäger Olic geht im Sommer ablösefrei den umgekehrten Weg. Doch in Olics Gedanken scheint derzeit wenig Platz für die Bayern. Dass der 29-jährige Kro ate am Dienstagabend beim 3:1- Sieg im DFB-Pokal gegen Zweitligist 1860 München alle drei HSV-Tore erzielte, war ein deutlicher Beweis dafür, wie sehr er sich noch mit seinem jetzigen Arbeitgeber identifiziert und sich für ihn abrackert.

„Ich habe mir für dieses Spiel extra viel vorgenommen, und fast alles ist mir auch gelungen“, sagte Olic nach dem Spiel, und dicke Schweißtropfen perlten ihm von der Stirn. Natürlich weiß auch er, dass ihn das Hamburger Publikum nach der Bekanntgabe seines Wechsel zu den Bayern nun besonders argwöhnisch beobachten wird. Die Kardinalfrage der Fans lautet: Leistet da jetzt einer lustlos seine verbleibende Dienstzeit ab? Martin Jol teilt diese Bedenken nicht. „Ein Glück, dass wir Ivica haben“, sagt der HSV-Trainer, verbunden mit dem Wunsch: „Hoffentlich macht er bis Saisonende so weiter: so ehrgeizig, so hungrig.“

Erst einmal setzt Olic jetzt für zwei Bundesligaspiele aus. „Das ist für mich richtig hart“, bedauert er. Olic hat sich im Testspiel gegen 1899 Hoffenheim im Winter-Trainingslager in La Manga eine Rote Karte eingehandelt. Er hatte sich kurz vor Schluss mit Hoffenheims Eduardo eine handgreifliche Auseinandersetzung auf dem Feld geliefert. Nun ist er gesperrt - auch morgen im Spitzenspiel gegen Bayern München, seinen künftigen Klub. „Schade, dass er nicht dabei ist. Seine Form ist derzeit einfach überragend“, sagt Innenverteidiger Joris Ma thij sen. „Ich bin überzeugt: Auch ohne mich geben die Jungs alles“, verkündet Olic.

64 Bundesligaspiele hat Olic seit Januar 2007, nach seinem Wechsel von ZSKA Moskau, für den HSV bestritten, dabei 25 Tore erzielt. Mit insgesamt acht Toren hatte er auch großen Anteil daran, dass der HSV in dieser Saison im DFB-Pokal und im Uefa-Cup schon weit vorgedrungen ist. Der Abschiedsschmerz in Hamburg wird groß sein, wenn sich Olic im Sommer Richtung Süden absetzt. „Wenn man so einen hat, dann will man ihn eigentlich nicht abgeben“, sagt Jol.

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