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Der FC Schalke 04 steht nach einem Kraftakt im Halbfinale des DFB-Pokals.

© Reuters

DFB-Pokal: Schalke siegt in vorletzter Minute

Der FC Schalke 04 ist als erstes Team ins Halbfinale des DFB-Pokals eingezogen. Die Mannschaft von Trainer Felix Magath bezwang am Dienstagabend den 1. FC Nürnberg durch ein Tor von Julian Draxler kurz vor Ende der Verlängerung.

Wenn es um den DFB-Pokal geht, pflegt Felix Magath nicht lange darum herumzureden. „Wir wollen nicht nur eine Runde weiterkommen, unser Ziel war immer das Finale“, hatte der Trainer des FC Schalke 04 vor dem Viertelfinale gegen den 1. FC Nürnberg gesagt. Dieses Ziel bleibt erreichbar, weil der 17 Jahre alte Julian Draxler, der erst seit wenigen Tagen Profi ist, in der 119. Minute den Siegtreffer zum 3:2 für die Schalker schoss. Julian Schieber hatte Nürnberg zweimal in Führung gebracht, Mario Gavranovic und Ivan Raktic erzielten jeweils den Ausgleich.

In den vergangenen Tagen hatte sich Magath über seinen Mittelfeldspieler Ivan Rakitic gegrämt und seinen Ärger auch öffentlich kundgetan. Der Trainer und Manager des FC Schalke fühlt sich bei den Vertragsverhandlungen von den Beratern des Profis hingehalten und schließt nicht mehr aus, dass Rakitic den Verein noch in der aktuellen Transferperiode verlässt. Der FC Sevilla und der VfL Wolfsburg sollen an den Diensten des kroatischen Nationalspielers interessiert sein, haben aber laut Magath, der Rakitic trotz der Differenzen aufstellte, aber noch kein Angebot abgegeben.

Mit Beginn des Spiels verfinsterte sich Magaths Miene zunächst noch mehr. Die Nürnberger nutzten die anfängliche Schwäche der Schalker bei der ersten sich bietenden Gelegenheit aus. Es waren nicht einmal vier Minuten gespielt, als Julian Schieber den Außenseiter in Führung schoss. Wenig später bot sich Christian Eigler die Chance, den Vorsprung auszubauen. Doch der Nürnberger Stürmer verfehlte knapp das Ziel. Danach wurden die Schalker allmählich besser. Raul und Christian Pander brachten eine gediegene Kombination zustande, die Gavranovic mit dem Ausgleichstreffer vollendete. Der Torschütze war auf Schalke bisher über eine Statistenrolle nicht hinausgekommen, fand sich aber zum ersten Mal in der Startelf wieder, weil der niederländische Stürmerstar Klaas-Jan Huntelaar durch eine Oberschenkelprellung außer Gefecht gesetzt war. Mitte der ersten Hälfte schien Schalke auf dem Weg, die Partie an sich zu reißen. Ein Schuss von Raul streifte den Pfosten. Doch die Nürnberger ließen sich dadurch nicht verunsichern, sondern konterten gezielt – und treffsicher. Schieber gab seiner Elf wieder einen Schub und erzielte abermals den Führungstreffer für die Franken.

Doch auch Schalke kämpfte sich in der zweiten Hälfte wieder ins Spiel zurück. Rakitic rechtfertigte seine Nominierung und machte mit dem Tor zum 2:2 Werbung in eigener Sache. Die Partie war zwar nicht von hoher Klasse geprägt, bot aber das, was gerade den Pokal ausmacht: Spannung. Das Geschehen verlagerte sich mehr und mehr in Richtung des Nürnberger Tores. Der „Club“ sah sich fast nur noch in die Defensive gedrängt, doch das fränkische Verteidigungsbündnis lange hielt stand und rettete sich in die Verlängerung, aber nicht ins Elfmeterschießen. Talent Draxler, wenige Minuten zuvor erst eingewechselt, schoss Schalke mit einem beherzten und wuchtigen Distanzschuss ins Halbfinale, das den Gelsenkirchenern zusätzliche Einnahmen von mehr als zwei Millionen Euro sichert.

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