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DFB-Pokal: Spannung vor dem Fußball-Knüller

Oliver Kahn erwartet eine "heiße Kiste", Thomas Doll verspricht eine "Klasseleistung" des Herausforderers: Millionen Fans in Deutschland dürfen sich im letzten Spiel des Jahres auf einen packendes DFB-Pokal-Achtelfinale zwischen den Bayern und dem HSV freuen.

München - «Das wird noch einmal ein echtes Highlight», versicherte Bayern-Trainer Felix Magath. Schließlich treffen mit dem Titelverteidiger und dem Hamburger SV am Mittwoch (20.30 Uhr/ARD) in der ausverkauften Allianz Arena im Achtelfinale des DFB-Pokals die derzeit besten deutschen Mannschaften aufeinander.

Bei der Kraftprobe zwischen dem in dieser Saison von Rekord zu Rekord eilenden «Herbstmeister» und dem Bayern-Jäger Nummer 1 geht es um mehr als nur den Einzug ins Viertelfinale. Beide Teams wollen ein Superjahr erfolgreich beenden und die Option auf den Gewinn von drei Titeln in der WM-Saison behalten. Und die erfolgsverwöhnten Bayern wollen zugleich Revanche nehmen für die einzige Niederlage, die sie in dieser Saison auf nationaler Ebene hinnehmen mussten. Im Kampf um Bundesligapunkte verloren sie am 24. September in Hamburg mit 0:2.

«Das Glück hat man nicht immer, dass man sich so schnell revanchieren kann», sagte Magath voller Vorfreude. «Es ist sehr gut, wenn man der Mannschaft, die auf Rang zwei steht, mal die Grenzen aufzeigt», tönte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge. Doch HSV-Coach Doll, der am Dienstag mit seiner Vertragsverlängerung bis 30. Juni 2008 ein Signal für die Zukunft setzte, sieht den HSV nicht in der Rolle des Außenseiters. «Es gibt keine Mannschaft auf der Welt, der nicht eine Niederlage zugefügt werden kann», sagte Doll. Vor der Abreise nach München reizte er die Bayern zudem mit der Aussage: «Wir sind auswärts ganz, ganz schwer zu schlagen. Das haben wir in Bremen bewiesen. Und Werder ist spielerisch noch stärker als Bayern.»

Beide Mannschaften gehen körperlich «ein bisschen auf der Felge», wie Rummenigge bemerkte. Ein letzter Kraftakt ist gefordert. «Wir müssen noch einmal Vollgas geben - und dann können wir den Urlaub genießen», meinte Roy Makaay vor dem 26. Pflichtspiel der Münchner in dieser Saison. Für die Hamburger ist es sogar Partie Nummer 34. «Der Akku ist noch voll genug», versicherte HSV-Kapitän Daniel van Buyten.

Der Respekt der Bayern vor den Hamburgern ist beachtlich. «Wenn wir nicht in der Vorrunde so überragend gespielt hätten, wäre der HSV ein würdiger Tabellenführer», lobte Nationaltorhüter Kahn den dreimaligen Pokalgewinner in höchsten Tönen. Der Bayern-Kapitän glaubt an einen echten Pokal-Krimi: «Das wird eine heiße Kiste.»

Die Hamburger hören die Komplimente gerne und wollen sie mit Leistung bestätigen. «Die Bayern werden richtig heiß sein, uns in ihrem Wohnzimmer zu besiegen. Aber wir fürchten uns vor niemanden», sagte van Buyten: «Ich kann empfehlen, auf uns zu wetten.»

Bei Bayern fällt Abwehrspieler Willy Sagnol (Leistenprobleme) aus. Die angeschlagenen Sebastian Deisler (Sprunggelenk) und Makaay (Zerrung) wollen dagegen unbedingt spielen. Beim HSV fällt neben den Stammkräften Rafael van der Vaart, Torwart Stefan Wächter und Emile Mpenza auch Stürmer Naohiro Takahara (Innenband-Dehnung) aus. Wackelkandidaten sind die angeschlagenen Stefan Beinlich und Khalid Boulahrouz. Doch Doll kümmert das wenig: «Das wird uns überhaupt nicht behindern. Wir bündeln alle Kräfte und liefern in München eine Klasseleistung ab. Wir erhoffen uns von allen Spielern etwas Großes.»

Die Hamburger wollen als erste Mannschaft die Allianz Arena erstürmen, in welcher die Münchner bislang auf Erfolg programmiert waren: 11 Pflichtspiele, 11 Siege, 27:4 Tore. Das letzte Pokal-Duell gewannen die Bayern vor zwei Jahren ebenfalls im Achtelfinale mit 3:0 - allerdings im Olympiastadion. Damals boten 8000 Zuschauer einen tristen Rahmen, die Arena wird mit 66 000 Besuchern voll sein. (Klaus Bergmann und Franko Koitzsch, dpa)

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