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DFB-Pokal: St. Pauli kippt Hertha aus dem Viertelfinale

Favoritenschreck FC St. Pauli hat seinem Namen alle Ehre gemacht. Die Hamburger haben den erschreckend schwachen Bundesligisten Hertha BSC aus dem DFB-Pokal geworfen.

Hamburg - Der letzte Amateurvertreter drehte im Achtelfinale ein schon verloren geglaubtes Spiel gegen den Bundesliga-Fünften und steht zum vierten Mal in der Geschichte im Viertelfinale. Für die Berliner, die 2:0 und 3:2 geführt hatten, trafen Marko Pantelic (8.), Gilberto (40.) und Marcelinho (100.). Die Schützen zum 4:3-Überraschungssieg des Nord-Regionalligisten waren Michel Mazingu-Dinzey (45.+1), Felix Luz (86.), Florian Lechner (104.) und Robert Palikuca (109.).

Vor 19.800 Zuschauern im ausverkauften Millerntor-Stadion taten sich die Berliner, die ohne Dick van Burik, Josip Simunic und Nando Rafael antraten, schwer. Die engagierten Hamburger ließen sich von den technisch versierteren Gästen nur selten vorführen. Zwar sorgte Pantelic mit dem Führungstor zunächst für Erleichterung auf Seiten des Favoriten, der danach aber alle Angriffsbemühungen einstellte und pomadig wirkte. Nur zu einer kurzen Unterbrechung kam es nach dem 0:1 durch bengalische Feuer aus dem Gästeblock. Der als Sicherheitsspiel eingestufte Pokalfight wurde von einem Polizei-Großaufgebot geschützt, das sich besonders um 150 gewaltbereite Berliner kümmerte.

St. Pauli kombinierte und kam durch seine einzige Sturmspitze Luz, der nur den Pfosten traf (15.), fast zum Ausgleich. Hamburgs Trainer Andreas Bergmann, der auf die verletzten Thomas Meggle, Jeton Arifi und Benny Adrion verzichten musste, hatte vor der Partie vor allem Mut und Willen von seinem Team verlangt. Der Einsatzwillen des Ex-Bundesligisten, der im Pokal bereits Wacker Burghausen und den VfL Bochum ausgeschaltet hatte, wurde durch Gilbertos 0:2 jäh gestoppt.

Neue Hoffnung auf eine mögliche Sensation schöpften die Gastgeber durch den Anschlusstreffer vor der Pause. Der frühere Herthaner Dinzey-Mazingu traf nach Flanke von Kapitän Fabio Morena. Mit mehr Engagement kamen die Hauptstädter aus der Pause und hätten durch Spielmacher Marcelinho (50./54./71.) erhöhen müssen. Der Brasilianer, der nach seiner Sperre in der Bundesliga ins Team zurückkehrte, blieb besonders in den ersten 45 Minuten klar unter seinen Möglichkeiten.

Vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit entfachte der starke Stürmer Luz mit seinem Anschlusstreffer die Stimmung im legendären "Tollhaus" des Fußballs. In der Verlängerung ließ Marcelinho seine Stärke beim Freistoßtor aus 25 Metern durchblicken, doch fast im Gegenzug markierte Lechner das 3:3. Die Entscheidung durch Palikuca wurde von den St. Pauli-Spielern und -Fans überschwänglich gefeiert. (Von Britta Körber, dpa)

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