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Gemeinsam sind wir stark. Bayerns Andreas Ottl feiert sein Tor zum 1:0 auf den Schultern seines da noch glücklichen Kapitäns Mark van Bommel.

© dpa

DFB-Pokal: Stuttgart - Bayern: Einer ging noch

Torreich und turbulent: Nach dem 5:3 in der Bundesliga siegt Bayern München im DFB-Pokal diesmal 6:3 beim VfB Stuttgart.

Nach einem überaus packenden Pokalfight hat der FC Bayern als glücklicher Sieger das Viertelfinale des DFB-Pokals erreicht. Ein kurioses Spiel endete nach 90 Minuten 6:3 für die Münchner, die am Ende gegen neun Stuttgarter siegten. Khalid Boulahrouz sah in der 67. Minute ebenso Gelb-Rot wie Matthieu Delpierre drei Minuten vor dem Ende. Bayerns Keeper Jörg Butt hielt in der 73. Minute beim Stand von 3:3 einen von ihm selbst verschuldeten Foulelfmeter, bevor Tomas Müller, Miroslav Klose und Franck Ribéry die entscheidenden Treffer für den Pokalverteidiger gelangen. Trotzdem herrscht in München dicke Luft. In der 54. Minute holte Louis van Gaal Kapitän Mark van Bommel vom Feld. Der machte durch provozierende Gesten deutlich, wie wenig er damit einverstanden war. Es könnte das letzte Spiel des Niederländers für die Bayern gewesen sein.

In seinem zweiten Spiel als Trainer des VfB hatte Bruno Labbadia nach dem 3:5 gegen Bayern im Bundesligaspiel am Wochenende umgestellt. Dass machte sich beim zweiten Treffer der Münchner bemerkbar – das 1:0 hatte zuvor schon Andreas Ottl mit einem satten Fernschuss aus 30 Metern erzielt. Statt des 20 Jahre alten Neulings Ermin Bicakcic bewachte gestern Khalid Boulahrouz die rechte Abwehrseite, doch Thomas Müller hatte davon wenig mitbekommen, so dass er ungestört flanken konnte. In der Mitte war Mario Gomez zur Stelle und die Bayern führten 2:0. Nach acht Minuten.

Zur besseren Einordnung: Jörg Butt, der Torwart der Bayern, hatte zu dem Zeitpunkt nicht einmal die Chance, einen Ball zu fangen, weil die Stuttgarter nicht in die Nähe seines Tores gekommen waren. Um so schnell einen Zweitorevorsprung herauszuschießen, mussten sich die Münchner nicht sehr anstrengen. Bei jedem Bayern-Angriff, die allerdings immer schlampiger vorgetragen wurden, drohte der nächste Treffer. Gomez musste allerdings nach einer halben Stunde verletzt raus, für ihn kam Miroslav Klose.

Lange trauten sich die verunsicherten Stuttgarter nur zaghaft nach vorne. Der Russe Pawel Pogrebnjak, der schon beim 3:5 im Ligaspiel zu den besten Stuttgartern gehört hatte, beließ es in nach einer halbe Stunde nicht nur bei dem Versuch, er schloss seine Aktion mit dem Anschlusstreffer ab. Jetzt aber entdeckten die verzweifelten Schwaben ihr Kämpferherz. Martin Harnik vergab nach 37 Minuten. Die Stuttgarter spielten plötzlich auf Augenhöhe und mehr, sie gewannen zum ersten Mal Zweikämpfe. Und Pogrebnjak schoss sein zweites, diesmal traumhaftes Tor. Sein Schuss landete links oben im Winkel. Die Stuttgarter hatten sich gegen eine zuweilen arrogant wirkende Bayern-Elf und schwache Bayern-Verteidiger bravourös zurückgekämpft.

Nun war der VfB die aktivere Mannschaft. Cacaus Schuss kurz nach dem Wechsel ging vorbei, das nächste Tor aber erzielten die Bayern. Gomez-Vertreter Miroslav Klose nutzte eine VfB-Fehlerkette zum 3:2. Kurz danach holte Bayerns Trainer van Gaal Kapitän van Bommel vom Feld, der mehrmals in Richtung seines Coaches gestikulierte. Seit Wochen gibt es Gerüchte über einen möglichen Verkauf van Bommels noch in der Winterpause.

Es ging turbulent weiter. Martin Harnik traf nach einer Stunde nur die Latte. Die Stuttgarter wollten sich nicht geschlagen geben. Pogrebnjak hatte die nächste Möglichkeit. Dann sah Boulahrouz Gelb-Rot nach einer Attacke gegen Bastian Schweinsteiger. Schiedsrichter Florian Meyer blieb beim Platzverweis, obwohl sich Schweinsteiger für den Sünder einsetzte. Christian Gentner vergab in der 73. Minute die große Ausgleichschance. Nach Butts Foul gegen Cacau verschoss Gentner den fälligen Elfmeter, Butt parierte. Vier Minuten später sorgte Delpierre für den 3:3-Ausgleich, dem der erfolgreiche Bayern-Endspurt folgte.

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