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Pep Guardiola und Bert van Marwijk treffen sich am Mittwochabend im Viertelfinale des DFB Pokals.

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DFB-Pokal-Viertelfinale: Lautern letzter Zweitligist - HSV empfängt Bayern

Als einziger Zweitligist im Viertelfinale ist der zweimalige Cupsieger Kaiserslautern gegen Leverkusen Außenseiter. Mitten in der Krise empfängt HSV die Bayern, und Klopp freut sich auf ein offenes Spiel in Frankfurt.

Mitten in der größten Vereinskrise empfängt der Hamburger SV an diesem Mittwoch (20.30 Uhr/ARD und Sky) den großen FC Bayern München zum Pokal-Viertelfinale. Dass es zu einem Paukenschlag kommt und Felix Magath als neuer starker Mann beim HSV bereits gegen den Titelverteidiger aus München auf der Bank sitzt, galt trotz entsprechender Medienberichte aber als unwahrscheinlich.

In dem ganzen Chaos versuchte Trainer Bert van Marwijk seine verunsicherte Elf auf die Partie gegen den sportlich übermächtigen FC Bayern einzustellen - ein schwieriges Unterfangen.

Karl-Heinz Rummenigge sieht die Konstellation mit Skepsis. „Wir tun gut daran, uns durch die Ereignisse in Hamburg nicht einlullen zu lassen“, mahnte der Vorstandschef des Rekordsiegers. „Das ist die große Gefahr, dass alle den HSV gegen Bayern schon aufgegeben haben, weil die Mannschaft die letzten drei Spiele gegen nicht so namhafte Gegner alle 0:3 verloren hat. Wir wissen, dass das kein Selbstläufer wird.“ Auch Thomas Müller warnte: „Es gibt im Viertelfinale sicher leichtere Gegner als den HSV auswärts. Das Stadion wird kochen. Aber wir wollen wie in den letzten Jahren mit aller Macht nach Berlin.“ Neben den beiden Traditionsclubs aus Nord und Süd kämpfen die Teams aus Leverkusen und Kaiserslautern sowie Hoffenheim und Wolfsburg (beide 19.00 Uhr) um die letzten Halbfinal-Plätze. Während der Bundesliga-Zweite in der BayArena gegen den einzig verbliebenen Zweitligisten als klarer Favorit gilt, ist der Ausgang der Partie zwischen 1899 und dem VfL zumindest auf dem Papier völlig offen. Die Kraichgauer wollen ihren Viertelfinal-Fluch besiegen: Fünfmal seit der Saison 2007/2008 standen sie schon in der Runde der besten acht Teams - und schieden immer aus. „Wir sind oft genug im Viertelfinale gescheitert“, sagte Mittelfeldspieler Sejad Salihovic.

Bayer-Coach Sami Hyypiä erwägt angesichts der bevorstehenden Belastungen in den nächsten Wochen gegen den Zweitliga-Dritten aus der Pfalz eine maßvolle Personalrotation. „Wir probieren, die richtige Entscheidung zu treffen.

Kaiserslautern ist eine sehr robuste Mannschaft und sehr zweikampfstark“, sagte der Finne. Der Südkoreaner Heung Min Son sieht dem harten Programm mit dem folgenden Bundesliga-Topspiel am Samstag gegen Schalke 04 sowie dem Champions-League-Achtelfinale gegen Paris Saint Germain drei Tage darauf gelassen entgegen: „Es kommen harte englische Wochen, aber wir sind vorbereitet.“ Für den FCK hat der Bundesliga-Aufstieg in dieser Saison zwar Priorität, doch ein Cup-Halbfinale würde man gern mitnehmen.

„Leverkusen ist von der Papierform her klarer Favorit, aber wir wollen dem Gegner Kopfschmerzen bereiten“, erklärte Trainer Kosta Runjaic, der „die Sache in Leverkusen locker angehen“ will.

Heute Abend empfängt Eintracht Frankfurt Borussia Dortmund. Trainer Jürgen Klopp rechnet mit einer extrem schwierigen Aufgabe. „Da werden uns mit Sicherheit wenig Räume angeboten. Wir sind auf einen richtig starken Gegner eingestellt. Es wird ein offenes Spiel, in dem Tabellenplätze keine Rolle spielen“, sagte der BVB-Coach vor der Partie am Dienstag (20.30 Uhr/ARD und Sky).

Nach der 5:1-Gala im Bundesligaspiel bei Werder Bremen am Samstag muss Klopp sein Team schon wieder umbauen. Nationalspieler Marco Reus zog sich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu, Sven Bender eine Oberschenkelzerrung. Wenn die andauernde Verletzungsmisere „etwas Gutes“ habe, „dann, dass wir inzwischen gewöhnt sind, damit umzugehen“, meinte Klopp am Montag.

Kevin Großkreutz könnte Reus auf der linken Offensivseite ersetzen und Sebastian Kehl für Bender spielen. Dass in den ersten Pokalrunden Mitchell Langerak beim BVB das Tor hütete, sei kein Automatismus für diese Partie. „Wir wollten ihm unbedingt Spiele geben. Aber das war keine generelle Entscheidung.“ So wird in Frankfurt wie gewohnt Stammkeeper Roman Weidenfeller zwischen den Pfosten stehen.

Neben dem Prestige-Gewinn gibt es im Pokal auch gutes Geld zu verdienen. Jeder Viertelfinalist kann sich bereits über eine Einnahme von rund einer Million Euro aus TV- und Vermarktungsrechten freuen.

Die vier Mannschaften, die im Free-TV (ARD) zu sehen sind, kommen sogar auf knapp 1,4 Millionen Euro. Direkt im Anschluss an die Mittwoch-Spiele werden im Rahmen der ARD-Übertragung die Halbfinal-Paarungen sowohl bei den Männern als auch im Frauen-Wettbewerb ermittelt. Als Losfee fungiert Kirsten Bruhn, die mehrmalige Paralympics-Siegerin im Schwimmen. Gemeinsam mit Bundestrainer-Assistent Hansi Flick wird sie die Auslosung vornehmen.

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