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Bayern DFB-Pokal

© AFP

DFB-Pokalfinale: Toni bringt FC Bayern ersten Titel

Dank Torgarant Luca Toni triumphiert der FC Bayern München zum 14. Mal im DFB-Pokal. Gegner Borussia Dortmund erzwingt zwar die Verlängerung, doch dann steht der italienische Weltmeister mal wieder goldrichtig. Auch beim DFB-Pokalfinale der Frauen gab es keine Überraschung.

Durch zwei Treffer des italienischen Weltmeisters (11./103. Minute) gewann der designierte deutsche Meister am Samstag vor 72.954 Zuschauern im Berliner Olympiastadion das Finale gegen Borussia Dortmund mit 2:1 (1:1, 1:0) nach Verlängerung und bescherte seinem scheidenden Trainer Ottmar Hitzfeld damit den ersten von drei möglichen Titeln.

In einem Endspiel, das nicht zu dem erwarteten Spaziergang für den Favoriten wurde, kamen die Bayern in der zweiten Hälfte arg in Bedrängnis. Die nach den jüngsten Schlappen in der Bundesliga kriselnden Borussen stemmten sich entschlossen gegen die drohende Niederlage und kamen durch Mladen Petric (90.+1) zum verdienten Ausgleich. In der Extra-Spielzeit sah Jakub Blaszczykowski (108.) wegen Foulspiels die Gelb-Rote Karte und erwies dem BVB damit einen Bärendienst.

FC Bayern lässt stark nach

Nach starker Anfangsphase gaben die Münchner das Spiel fast völlig aus der Hand, doch auf Toni war einmal mehr Verlass. Der Weltmeister, der immer mehr auf den Spuren des legendären Gerd Müller wandelt, erzielte in seinem 41. Saison-Pflichtspiel für die Bayern die Tore 34 und 35. Für den Italiener war es der vierte Doppelpack nacheinander. Besonderen Grund zur Freude hatten auch zwei andere Bayern: Mit dem sechsten Pokalsieg stellte Oliver Kahn in seinem letzten nationalen Finale eine neue Rekordmarke auf. Der zum Saisonende in die Schweiz wechselnde Hitzfeld überflügelte im Duell gegen seinen Ex-Klub mit dem 16. Titel Udo Lattek in der deutschen Bestenliste.

Auf den Rängen bestimmte das Schwarz-Gelb der Borussen-Fans die Szenerie, doch auf dem Rasen stand das 65. Pokal-Finale zunächst klar im Zeichen der favorisierten Bayern, die wie von Hitzfeld gefordert hochkonzentriert in die Partie gingen. Sechs Tage nach ihrer 0:5- Pleite in der Allianz Arena bemühte sich der BVB im Duell der Gegensätze zwar um mehr Aggressivität in den Zweikämpfen, doch schon nach elf Minuten war das "Safety-first"-Konzept von Trainer Thomas Doll über den Haufen geworfen. Nach einem genau getimten 40 Meter-Pass von Mark van Bommel lief Franck Ribéry seinem Gegenspieler Antonio Rukavina auf und davon und flankte präzise in die Mitte, wo Toni den Ball nur noch über die Linie zu drücken brauchte.

BVB braucht lange, in Fahrt zu kommen

Damit war der Weltmeister bei seinem ersten Auftritt im Olympiastadion seit dem WM-Finale zum 23. Mal in dieser Saison am 1:0 der Bayern beteiligt. Die Innenverteidigung der Borussia mit den Oldies Christian Wörns und Robert Kovac hatte auch danach Schwerstarbeit gegen Toni, Miroslav Klose und Co. zu verrichten, und im Spiel nach vorne kamen die Dortmunder lange Zeit nicht über Entlastungsversuche hinaus. Erst in der 31. Minute wurde Kahn durch einen Flachschuss von Florian Kringe erstmals aus seiner Ruhe aufgeschreckt.

Die vergebene Chance wirkte wie ein Signal für die Dortmunder, die nun endlich mehr für die Offensive taten. Während sich erste Nachlässigkeiten ins Spiel der Münchner einschlichen, kam der Außenseiter zunehmend zu guten Einschussmöglichkeiten. Zunächst vergab Kringe den Ausgleich (41.), dann verhinderte Lucio gegen seinen brasilianischen Landsmann Tinga (44.) das zu diesem Zeitpunkt eigentlich fast verdiente 1:1. Nach Wiederbeginn bemühten sich die Borussen, den Gegner weiter unter Druck zu setzen, doch Torgefahr ging erst einmal nur von den Münchnern aus. Nach einem Eckball von Ribéry köpfte Klose (51.) haarscharf am Tor von Marc Ziegler vorbei, der nach auskurierter Knieverletzung wieder zwischen den Pfosten stand.

Zwei Minuten später verhinderte Blaszczykowski auf der Torlinie das 2:0 durch den glücklosen WM-Torschützenkönig. Doch die Bayern durften sich in der unerwartet offenen Partie längst nicht in Sicherheit wiegen, denn der BVB warf nun alles nach vorne. Frei (64.) und Kringe (66./68.) vergaben weitere gute Gelegenheiten, um die Borussia ins Spiel zurückzubringen. Die größte Chance, alles klar zu machen, vergab der eingewechselte Lukas Podolski (78.), der Kovac auf der Torlinie anschoss.

Frankfurt gewinnt Pokalfinale der Frauen

Der 1. FFC Frankfurt hat am Samstag zum siebten Mal den DFB-Pokal der Frauen gewonnen und den ersten Schritt zum angestrebten zweiten Triple nach 2002 gemacht. Die Seriensieger bezwangen Außenseiter 1. FC Saarbrücken in Berlin nach mühevoller erster Halbzeit sicher mit 5:1 (1:1). Vor 20.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion erzielten Petra Wimbersky (22.), Conny Pohlers (51., 59.), Kerstin Garefrekes (54.) und Birgit Prinz (75.) die Treffer für den Sieger. Natalie Budge hatte die Saarbrücker nach vier Minuten in Führung gebracht. (mbo/dpa)

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