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Sport: DFB: Zehn Minuten Nachspielzeit

Gesetze sind unabdingbar. Wie könnte das Zusammenleben auch sonst funktionieren in einer Gesellschaft mit unterschiedlichInteressen ihrer Mitglieder?

Gesetze sind unabdingbar. Wie könnte das Zusammenleben auch sonst funktionieren in einer Gesellschaft mit unterschiedlichInteressen ihrer Mitglieder? Deshalb macht es zunächst einmal Sinn, dass es dieses Gesetz beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) gibt. Jenes Gesetz, das besagt, dass alle vom DFB geforderten Unterlagen für die Lizenzerteilung für die Regionalliga bis zum Dienstag, den 12. Juni, bis Mitternacht (0.00 Uhr) auf der DFB-Geschäftsstelle eingehen müssen. Und es macht Sinn, dass nach diesem Termin keine neuen Fakten vorgetragen werden dürfen. Schließlich wussten die Vereine längst, was der DFB von ihnen forderte. Und irgendwann muss ja auch mal Schluss sein mit dem Lamentieren, wer in welcher Liga spielt.

Dass jedoch dem SV Wilhelmshaven die Lizenz für die Regionalliga verweigert wurde, ist absurd. Das Fax mit der noch fehlenden Bürgschaft über 500 000 Mark war zehn Minuten nach zwölf beim DFB eingegangen. Zehn Minuten zu spät. Natürlich hatten die Wihelmshavener damit die Frist versäumt. Und natürlich macht es juristisch keinen Unterschied, dass der Sponsor, der für die 500 000 Mark bürgen wollte, erst am Dienstagmorgen abgesprungen war und Ersatz gefunden werden musste. Trotzdem: Gesetze dürfen und können interpretiert werden. Und das hätte der DFB in diesem Fall machen müssen. Denn der SV Wilhelmshaven hatte bis kurz vor Mitternacht die geforderten Bedingungen erfüllt - im Gegensatz zu anderen Vereinen wie Sachsen Leipzig oder SSV Ulm, denen auch zehn weitere Tage wohl nicht geholfen hätten. Hinzu kommt, dass der SV Wilhelmshaven das erste Mal um vier Minuten vor zwölf die entsprechenden acht Seiten mit der Bürgschaft an den DFB durchgefaxt hatte. Der rief dann an und teilte dem Verein mit, dass die letzte Seite fehlte. Und wartete auf das neue, vollständige Fax. Der DFB wusste also, was in Wilhelmshaven los war. Eine großzügigere Auslegung der Richtlinien hätte dem DFB in diesem Fall gut zu Gesicht gestanden. Schließlich gibt es in jedem Bundesligaspiel eine Nachspielzeit von wenigen Minuten.

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