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Raúl stoppt Valencia. Schalkes Spanier (rechts, im Zweikampf mit Ever Banega) erzielte gegen seine Landsleute das wichtige Tor zum 1:1. Es war für Rekordtorschütze Raúl bereits der 69. Treffer in der Champions League. Foto: dpa

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Sport: Die Ansprüche erfüllt

Der FC Schalke 04 kommt in der Champions League zu einem 1:1 beim FC Valencia

Es dürfte der bisher glücklichste Tag Raúls im Trikot des FC Schalke 04 gewesen sein. Acht Monate nach seiner Rückkehr in seine Heimat erzielte der 33-Jährige im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Valencia den wichtigen Treffer zum 1:1-Endstand (0:1) für die Schalker und verschaffte seinem Team mit diesem Ergebnis eine sehr gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 9. März, wenn die Entscheidung um den Einzug in das Viertelfinale in Gelsenkirchen fallen wird. Dabei sah es lange nicht so aus, als könnte die Mannschaft von Trainer Felix Magath ihre insgesamt gute Leistung krönen, ehe Raúl doch noch für die Erlösung sorgte.

Der Plan von Felix Magath schien zunächst einmal aufzugehen. Seine Spieler konzentrierten sich vor allem auf ihre defensiven Aufgaben und raubten ihren Gegenspielern damit den Nerv. „Die Spanier tun sich schwer mit der deutschen Spielweise“, hatte der 57-Jährige behauptet, und diese Vorhersage sollte kein Wunschdenken sein. Der Tabellendritte der Primera Division brachte in der Anfangsphase keinen nennenswerten Angriff zustande. Die Schalker dagegen waren überaus konzentriert bei der Sache und bekamen die Partie von Minute zu Minute besser in den Griff. Und diese wachsende Überlegenheit hätten sie mit einem Treffer krönen können, doch Klaas-Jan Huntelaar trat zehn Meter vor dem Tor und passend zu seiner schlechten Verfassung der vergangenen Wochen völlig freistehend über den Ball.

Dass die Schalker diese Möglichkeit so fahrlässig verstreichen ließen, sollte sich rächen. Denn die Spanier erwiesen sich in Sachen Effizienz als die bessere Mannschaft. Nach einem katastrophalen Fehlpass im Spielaufbau von Verteidiger Christoph Metzelder, der einem Spanier den Ball genau in die Füße spielte, nutzte Valencia nach einer Viertelstunde gleich die erste Tormöglichkeit. Jérémy Mathieu passte den Ball in den Strafraum, wo Angreifer Roberto Soldado keine Mühe hatte, seinen bereits sechsten Treffer in der laufenden Champions-League-Saison zu erzielen.

Doch zunächst ließen sich die Schalker von diesem Rückschlag nicht weiter beeindrucken. Peer Kluge scheiterte nur neun Minuten später ganz knapp mit einem Kopfball an Torhüter Vicente Guaita. Allerdings erhöhten die Spanier im Anschluss das Tempo ihres Offensivspiels, und die Schalker Abwehr wirkte gegen das schnelle Flachpassspiel zunehmend desorganisiert. Lediglich Manuel Neuer im Tor behielt die Übersicht, er parierte gleich mehrere Schüsse der Spanier und verhinderte dadurch einen höheren Rückstand zur Pause.

Waren die Abwehrschwächen in den jüngsten Bundesligapartien ohne Schaden für die Schalker geblieben, so machte sich an diesem Abend das höhere Niveau des Gegners zu ihren Ungunsten bemerkbar. Im Angriff fehlten Raúl und seinen Mitspielern bis dahin die Entschlossenheit und Durchsetzungsfähigkeit. Und auch in der zweiten Hälfte setzte sich das Bild zunächst fort. Erst hatte Verteidiger Benedikt Höwedes nach einem weiteren schlimmen technischen Fehler Glück, dass Alejandro Dominguez nur knapp verfehlte, im Gegenzug gewährte die Abwehr der Spanier Raúl die Möglichkeit, völlig freistehend von der Strafraumgrenze den Ball aufs Tor zu befördern, aber der Spanier scheiterte an Guaita. Doch der 33-Jährige erlöste sich und seine Kollegen nach 63 Minuten und erzielte aus kurzer Distanz den Ausgleich.

Im Anschluss entwickelte sich ein offenes Spiel, in dem aber keine weiteren Treffer fallen sollten – auch wenn beide Teams noch Tormöglichkeiten besaßen, die sie aber fahrlässig vergaben. Damit bleibt die Champions League für den sonst so launigen Ruhrgebietsklub der Wettbewerb, in dem er am besten in der Lage ist, sich innerhalb eines Spiels zu steigern, und in dem er vor allem seine eigenen Ansprüche erfüllen kann. Im Rückspiel fehlen wird den Schalkern Lukas Schmitz, der in der Nachspielzeit den Ball wegschlug und dafür mit Gelb-Rot vom Feld musste.

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