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Sport: Die australischen Tennisspieler haben an die großen Erfolge vergangener Zeiten angeknüpft

Auf der Suche nach dem nächsten australischen Tennis-Superstar setzte der Fast-Food-Konzern "McDonalds" einst eine verführerische Prämie aus: Für den Sprung auf Platz eins der Weltrangliste bot die weltumspannende Hamburger-Braterei Anfang der 90-er Jahre "down under" eine Million australische Dollars als Motivationshilfe für erfolgshungrige Profis an. Doch in den tristen Zeiten, als alte Helden wie Pat Cash nur noch in den Niederungen der Tennisrangliste herumdümpelten und Hoffnungsträger wie Patrick Rafter noch unter der Last des öffentlichen Erwartungsdrucks versagten, blieb der Scheck uneingelöst.

Auf der Suche nach dem nächsten australischen Tennis-Superstar setzte der Fast-Food-Konzern "McDonalds" einst eine verführerische Prämie aus: Für den Sprung auf Platz eins der Weltrangliste bot die weltumspannende Hamburger-Braterei Anfang der 90-er Jahre "down under" eine Million australische Dollars als Motivationshilfe für erfolgshungrige Profis an. Doch in den tristen Zeiten, als alte Helden wie Pat Cash nur noch in den Niederungen der Tennisrangliste herumdümpelten und Hoffnungsträger wie Patrick Rafter noch unter der Last des öffentlichen Erwartungsdrucks versagten, blieb der Scheck uneingelöst. Der "Sydney Morning Herald" beschrieb die Lage trefflich: "Weit und breit kein Big Mac in Sicht."

Inzwischen hat sich das Bild bei den Australiern, die an diesem Wochenende im Daviscup in Adelaide auf das deutsche Team treffen, verändert: Nach einem jahrelangen Aufschwung und dem Vorstoß von gleich mehreren Spitzenkräften in die Weltklasse gelang den Australiern Ende Dezember in Nizza gegen Frankreich ein hoch verdienter Daviscup-Triumph. Selbst ohne den damals verletzten Patrick Rafter, der schon vor anderthalb Jahren den "McDonalds"-Jackpot als Weltranglistenerster und zweifacher Grand-Slam-Champion knackte, ist ein Team zusammengewachsen, das an die besten australischen Zeiten in den 50-er und 60-er Jahren anknüpfen kann.

"Wir sind endlich wieder auf der Landkarte der Topnationen", sagt Australian-Open-Turnierdirektor Paul McNamee, einst einer der besten Doppelspieler der Welt, "die zähe Arbeit in der Nachwuchsförderung hat sich gelohnt."

Nach einem Jahr beispielloser Erfolge, mit Siegen beim Hopman Cup, beim World Team Cup und im Daviscup 1999, steht das australische Aufgebot wie beim knapp 3:2 gewonnenen Erstrundenmatch in der Schweiz auch gegen Deutschland unter gewaltigem Erfolgsdruck: Besonders auf den Jungstar Lleyton Hewitt konzentrieren sich die Hoffnungen der anspruchsvollen Fans, dass der Daviscup erfolgreich verteidigt werden könnte.

Australiens Daviscup-Kapitän John Newcombe prophezeit, dass Lleyton überhaupt keine Probleme habe, diese Erwartungen zu erfüllen: "Der Bursche macht sich keine unnötigen Gedanken, der spielt einfach unbeschwert drauf los." So können die Australier wahrscheinlich auch mühelos den Ausfall des verletzungsanfälligen Mark Philipppoussis verschmerzen, der im zurückliegenden Daviscup-Finale über sich hinaus gewachsen war und beinahe im Alleingang die favorisierten französischen Gastgeber aus allen Träumen gerissen hatte.

Um den zweiten Einzelplatz neben Hewitt dürfte sich nach dem Ausfall von Philippoussis zusamen mit Linkshänder Wayne Arthurs auch noch einer streiten, den viele Experten im Tennis-Business längst schon abgeschrieben hatten: Andrew Ilie, der ehemalige Schützling von Günter Bosch. Ilie begeisterte bei den beiden zurückliegenden Grand Slams in Melbourne die Fans mit seinen unkonventionellen Showeinlagen und seinem eigenwilligen Stil.

Jörg Allmeroth

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