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Wie geht die Karriere weiter? In jedem Fall bei Leroy Sané erst einmal in der Reha.

© Martin Rickett/PA Wire/dpa

Die Bayern und Leroy Sané: Schadenfreude schlägt Mitgefühl

Ist ja zum Schießen, dass Deutschlands Weltklasseklub auf dem Transfermarkt so viel Pech hat. Doch schlimmer ist es für Leroy Sané. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Claus Vetter

Jetzt also beömmelt sich der Teil der Fußball-Republik, der es nicht mit dem FC Bayern hält. Ist ja auch zum Schießen, da hat Deutschlands einzig wahrer Weltklasseklub mit seinem Weltklassepräsidenten monatelang den Spannungsbogen strapaziert und dann kommt der größte, sensationelle Bundesligatransfer aller Zeiten - wohl nicht zu Stande. Leroy Sané ist verletzt, schlimm verletzt. Anriss im Kreuzband, Operation. Ein Albtraum für die Bayern, eine Katastrophe für den Spieler. Letzteres ist gar nicht so amüsant.

Leroy Sané, nebenbei auch Hoffnungsträger der neuen Nationalmannschaft unter dem alten Bundestrainer Joachim Löw, selbst ist gar nicht so sehr das Thema. Dabei steht nun für den Spieler mit einer großen Karriereprognose ein Stück Zukunft auf der Kippe. Sechs Monate Pause drohen und wie er danach dann zurückkommt, weiß natürlich keiner.

So viel Geduld werden die Bayern nicht haben und nebenbei bemerkt ist ein Kreuzbandanriss in jungen Jahren, Sané ist erst 23, nicht unbedingt vielversprechend für eine lange Laufbahn. Mag sein, dass es bei Sané schneller ausheilt als bei einem 30-Jährigen, aber es ist ein Rückschlag. Mitgefühl mit Sané ist erlaubt, aber anscheinend nicht angesagt inmitten aller Bayern-Häme.

Die Bayern haben schon andere Spieler im Sinn

Denn sind wir mal ehrlich: Die Bayern werden es auch im nun sehr wahrscheinlichen Fall einer Sané-Nichtverpflichtung überleben. Es werden ja bereits kräftig andere Optionen für den Flügel gehandelt und angeblich sollen die Bayern laut ihrem inoffiziellen Kluborgan, der "Bild", ja auch schon handeln mit Ersatz, darunter ist auch Nationalspieler Timo Werner.

Der will ja doch lieber mal aus Leipzig weg, weil die da in absehbarer Zeit nicht so groß und mächtig werden wie die Bayern. Und in den Niederlanden treiben sich die Münchner auch schon herum, Steven Bergwijn (Eindhoven) oder Hakim Ziyech (Ajax Amsterdam) sollen weitere Kandidaten für Deutschlands größten Bundesligisten sein.

Lässt alles darauf schließen, dass es den Bayern schneller wieder gut gehen wird als Leroy Sané.

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