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Sport: Die deutschen Schwimmer beenden die Europameisterschaften in Istanbul als Top-Team

Olympia kann kommen: 14 Monate vor den Millenium-Spielen in Sydney sagen Deutschlands Schwimmer mit einer überragenden Sandra Völker der Konkurrenz als Top-Nation Europas den Kampf an. Nach den 38 Entscheidungen der europäischen Titelkämpfe in Istanbul hat die Mannschaft des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) mit zehn Mal Gold, sieben Mal Silber und fünf Mal Bronze die Ausbeute von Sevilla 1997 (8/4/7) klar übertroffen.

Olympia kann kommen: 14 Monate vor den Millenium-Spielen in Sydney sagen Deutschlands Schwimmer mit einer überragenden Sandra Völker der Konkurrenz als Top-Nation Europas den Kampf an. Nach den 38 Entscheidungen der europäischen Titelkämpfe in Istanbul hat die Mannschaft des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) mit zehn Mal Gold, sieben Mal Silber und fünf Mal Bronze die Ausbeute von Sevilla 1997 (8/4/7) klar übertroffen. DSV-Vizepräsident Sven Baumgarten schwärmte: "Wir haben ein Traumergebnis erreicht." Inklusive Wasserspringen und Langstrecke kommt der DSV auf 37 Medaillen (12/14/11) gegenüber 34 (15/9/10) in Andalusien.

Topstar Sandra Völker und Co. gerieten in einen Medaillen-Rausch und räumten vor 4500 Zuschauern auch in den letzten acht Finals ab. Die Hamburgerin schwamm über 50 m Rücken in 28,71 Sekunden zum Weltrekord und dritten Titel und führte als Startfrau das 4 x 100-m-Lagenquartett mit Silva Pulfrich (Heidelberg) sowie den Berlinerinnen Franziska van Almsick und Katrin Meißner hinter den siegreichen Schwedinnen zu Silber. Im letzten Rennen holten dann die deutschen Männer über 4 x 100 m Lagen hinter den Niederländern ebenfalls Silber.

"Ich habe nie gedacht, dass ich nach sieben Tagen Stress Weltrekord schwimmen kann. Ich weiß nicht, woher ich die Kraft nehme", sagte eine vor Glück strahlende Sandra Völker, die ihre eigene Bestmarke vom 12. Juni dieses Jahres, erzielt in Monte Carlo, um sieben Hundertstel unterbot. Zweimal Silber holte am Wochenende Kerstin Kielgaß (Berlin) über 200 und 400 m Freistil, jeweils geschlagen von der Rumänin Camelia Potec. Völkers Pendant war der Holländer Pieter van den Hoogenband. Der 21-Jährige gewann Gold über 50, 100 und 200 m Freistil und beendete als Europameister im 100-m-Sprint eine achtjährige Erfolgsserie des russischen Olympiasiegers Alexander Popow, dem er auch über 50 m Kraul den Titel nahm. Mit drei weiteren ersten Plätzen (50 m Schmetterling, 4 x 100 m Freistil) und zum Abschluss mit der Lagenstaffel seines Landes als überragender Schlussschwimmer stellte van den Hoogenband die "Europarekorde" von Franziska van Almsick (sechs Mal Gold 1993) und Michael Groß (sechs Mal Gold 1985) ein.

Erstaunlich war vor allem der Erfolg der Männer von Bundestrainer Manfred Thiesmann, die 1997 ohne Titel geblieben waren. "Im Vorfeld sind wir nicht so gut gehandelt worden", meinte der Warendorfer. Gold durch den Berliner Ralf Braun und die Staffel, den neuen "Leitwolf" Stev Theloke (Chemnitz) über 50 und 100 m Rücken, die 50 m dabei zudem mit Europarekord von 25,66 Sekunden, den Essener Mark Warnecke über 50 m Brust - "es macht viel Spaß, endlich mal wieder Erfolg zu haben", so Thiesmann. Den sind die deutschen Frauen gewohnt, speziell in den Staffeln. Die Goldmedaillen über 4 x 100 und 4 x 200 m Freistil waren programmiert, "das ging locker und leicht" (Bundestrainer Achim Jedamsky). Entspannt schwammen auch Sandra Völker (100 m Rücken in 1:01,39) und Hannah Stockbauer aus Erlangen (800 m Freistil) zu Gold. Van Almsick meldete sich nach dem "Blackout" der DM von Leipzig als Startschwimmerin der 4 x 200-m-Freistilstaffel zurück und blieb dabei erstmals seit einem Jahr unter der Zwei-Minuten-Marke. "Das war eine Genugtuung", sagte die Berlinerin.

Dietmar Fuchs

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