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Schwer zu schlagen. Novak Djokovic will seinen dritten Grand-Slam-Titel. Foto: dapd

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Sport: Die drei Fragezeichen

Nadal, Federer oder Djokovic? Die US Open könnten zum Dreikampf werden

Am Montag haben in New York die US Open begonnen. Novak Djokovic könnte der sechste Spieler werden, der in der Open Era drei Grand-Slam-Titel in einer Saison gewinnt. Zwei, die zu diesem Klub gehören, sind Rafael Nadal und Roger Federer. Beide wollen dem Serben demonstrieren, dass ihre Vorherrschaft im Männertennis nicht beendet ist. Ein Blick auf die drei Aspiranten auf den Titel:

Rafael Nadal. Dass der Spanier bereits alles erreicht hat, zeigt sich allein schon daran, dass er gerade seine Biografie veröffentlich hat – im Alter von 25 Jahren. Mit seinem Sieg bei den US Open im letzten Jahr komplettierte Nadal seinen Karriere-Slam als siebter Spieler der Historie. Und das, obwohl der New Yorker Hartplatz für ihn stets der schwierigste Belag gewesen ist. Dass er dort triumphierte, nahm Druck von ihm. Er hat es allen bewiesen und sich längst aus der Rolle des reinen Sandplatzbeherrschers befreit. Doch an seine Saison vom Vorjahr mit drei Major-Siegen konnte Nadal nicht anknüpfen, zumindest die French Open gewann er. „Ich hatte ein fantastisches Jahr“, sagt der Weltranglistenzweite. „Ich bin nur unzufrieden, wie ich gegen Novak gespielt habe.“ Fünf Mal standen sie sich 2011 gegenüber, immer war Djokovic der Sieger. Zuletzt im Wimbledon-Finale. Im Endspiel von Flushing Meadows könnten sie erneut aufeinandertreffen. „Ich habe gute Chancen gegen ihn, es wird nur darauf ankommen, wie ich spiele“, sagt Nadal.

Roger Federer. Für viele Menschen ist der 30. Geburtstag kein Freudentag, doch Federer störte daran eigentlich nur, dass er sich seither noch mehr rechtfertigen muss als ohnehin. Sein für Spitzensportler gestandenes Alter werteten die Kritiker des Schweizers als letztes Indiz, dass die Ära des 16-maligen Grand-Slam-Siegers abgelaufen sei. „Es hat sich nichts geändert, ich bin immer noch hungrig“, sagt der Schweizer. Pete Sampras hat noch im Alter von 31 Jahren in New York gewonnen, und auch Federer hat wie im Halbfinale von Paris gegen Djokovic bewiesen, dass er weiter zu Außergewöhnlichem fähig ist. Von 2004 bis 2008 war Federer der „King of Queens“, 2010 scheiterte er im Halbfinale an Djokovic. Will Federer zum sechsten Mal die US Open gewinnen, müsste er seine beiden Kontrahenten bezwingen. Vielleicht ein kleiner Vorteil für ihn, dass Nadal (Finger) und Djokovic (Schulter) mit Blessuren anreisten.

Novak Djokovic. Drei Jahre lang hatte der Serbe gegen Federer oft keine Chance. Doch im Winter stellte er seine Ernährung um, wurde noch beweglicher. Djokovic ist nun ein kompletter Spieler und defensiv der wohl stärkste. Er zelebriert perfekt modernes Powertennis. Seine Vor- und Rückhand sind zwar nicht besser als die der meisten Top-50-Akteure, doch er vermag sie auch in scheinbar aussichtslosen Situationen noch technisch perfekt zu spielen. So konnte er nicht nur Nadal mehrfach vorführen, er schwang sich auch zu einer Rekordserie von bisher 57 Siegen bei nur zwei Niederlagen in dieser Saison auf. In Wimbledon hielt er dem Druck stand, holte als neue Nummer eins die Trophäe. Djokovic’ Selbstvertrauen schwillt von Woche zu Woche, er „sieht den Ball derzeit einfach so groß wie eine Wassermelone“, wie er sagt.

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