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Während des Spiels gegen Tschechien warfen russische Fans Feuerwerkskörper auf den Rasen. Die Strafe u. a. für dieses Fehlverhalten fiel nun drastisch aus.

© Reuters

Die EM-News am Mittwoch: Uefa bestraft Russland hart

Ärger um Cassano, Job-Garantie für van Marwijk, weitere Festnahmen in Warschau - und die deutsche Mannschaft bereitet sich auf das vielleicht vorentscheidende Spiel gegen Holland vor. Verfolgen Sie alle EM-News bei uns im Ticker.

18:00 Uhr: Jetzt live: Portugal gegen Dänemark - hier bei uns im Ticker.

17:16 Uhr: Harte Strafe für Russland: Wegen des Fehlverhaltens einiger Fans im ersten Turnierspiel gegen Tschechien kassiert der Verband eine Geldstrafe von 120.000 Euro und einen Abzug von sechs Punkten für die Qualifikation zur nächsten Endrunde 2016. Letzteres ist allerdings zur Bewährung ausgesetzt. Russische Fans hatten in Breslau Feuerwerkskörper auf den Platz geworfen, illegale Flaggen geschwenkt und zudem Ordner im Stadion attackiert.

15:32 Uhr: Bei großer Hitze haben mehrere Tausend niederländische und einige Hundert deutsche Fußball-Fans vor dem EM-Spiel in Charkiw am Mittwoch gemeinsam friedlich gefeiert. Die Fan-Zone war bereits mehr als fünf Stunden vor dem Anpfiff fast voll, obwohl Temperaturen von beinahe 35 Grad herrschten. Auf dem Freiheitsplatz hielten sich etwa 6000 bis 7000 Niederländer auf und verwandelten die Fan-Zone in ein orange-farbenes
Meer. Die Partie sollte dort am Abend auf einer 128 Quadratmeter großen Leinwand übertragen werden. Zur Einstimmung wurde ein Unterhaltungsprogramm auf niederländisch angeboten.

Dagegen waren nur etwa rund 500 deutsche Anhänger zum neuntgrößten Platz der Welt und dem zweitgrößten in Europa gekommen. Zwischenfälle wurden bis zum Nachmittag nicht bekannt, Polizisten forderten Fans lediglich höflich auf, sich nicht auf den Sockel des Lenin-Denkmals zu setzen. Ein Teil der holländischen Fans ist per Bus aus den Niederlanden angereist, mehrere Tausend übernachten auf einem Campingplatz außerhalb von Charkiw.

14:45 Uhr: Der vor der EM vom englischen Trainer Roy Hodgson ausgebootete Profi Rio Ferdinand hat dem Weltfußballverband FIFA und der Europäischen Fußball-Union UEFA Untätigkeit gegen Rassismus
vorgeworfen. "Die machen aufwendige Kampagnen gegen Rassismus und predigen ein faires und sportliches Miteinander. Aber was machen sie denn konkret, wenn solche schlimmen Dinge passieren? Ich hab' die Antwort für Sie: gar nichts!", klagte der Verteidiger von Manchester United in der "Sport Bild". "In Russland zum Beispiel ist es an der Tagesordnung, dass farbige Spieler von den Rängen beschimpft werden. Das sind unerträgliche Zustände", fuhr Ferdinand fort. Die Sanktionen seien lächerlich. "Hier mal 25.000 Euro Strafe, dort mal eine Sperre." Vor FIFA-Präsident Joseph Blatter und UEFA-Chef Michel Platini habe er deshalb "keinerlei Respekt mehr".

14:09 Uhr: Schweden kann in seinem zweiten Spiel bei der Fußball-EM trotz einer leichten Oberschenkelverletzung auf Torjäger Zlatan Ibrahimovic zählen. Der Einsatz sei "absolut kein Problem", sagte der schwedische Teamsprecher Hans Hultman am Mittwoch am Rande eines öffentlichen Trainings in Kiew. Ibrahimovic hatte bei der Niederlage gegen Co-Gastgeber Ukraine einen Schlag auf den linken Oberschenkel bekommen. Beim
öffentlichen Training vor mehreren Tausend schwedischer Fans machte der Angreifer vom AC Mailand zwar das Aufwärmprogramm mit, nahm am Rest der Trainingseinheit aber nicht teil. "Wir haben entschieden,
dass er mitmachen sollte, weil es ein öffentliches Training war. Aber danach sollte er am Nachmittag im Fitness-Center des Hotels seine Reha-Maßnahmen absolvieren", erklärte Teamsprecher Hultman.

13:34 Uhr: Das EM-Gruppenspiel zwischen Polen und Russland sorgte für einen TV-Rekord im Gastgeberland der Fußball-Europameisterschaft: 16 Millionen Menschen verfolgten das Spiel am Dienstagabend, so viele wie nie zuvor bei einem TV-Ereignis in Polen.

Bildergalerie: Die Tops & Flops der ersten EM-Tage

12:52 Uhr: Verletzungssorgen bei den Tschechen. Neben Kapitän Tomas Rosicky begab sich auch Torhüter Petr Cech am Mittwoch zur Untersuchung in ein Krankenhaus in Breslau. Rosicky hatte sich beim 2:1-Sieg gegen Griechenland in der EM-Gruppe A eine Achillessehnenverletzung zugezogen. Cech klagte nach dem Spiel über Schmerzen in der Schulter. Teamarzt Petr Krejci konnte nach den Untersuchungen leichte Entwarnung geben. „Bei Rosicky wurde kein Riss festgestellt, und bei Cech handelt es sich wahrscheinlich um eine Überbelastung“, sagte Krejci, der die Einsatzchance der beiden Leistungsträger im abschließenden Gruppenspiel gegen Co-Gastgeber Polen am Samstag (20.45 Uhr) auf „75 Prozent“ bezifferte. Das Duo werde in den nächsten Tagen geschont. „Wir haben nur drei Tage Zeit. Wir hoffen, dass sie spielen können“, sagte Krejci. Rosicky und Cech fehlten beim öffentlichen Training, das knapp 4.000 Fans verfolgten, ebenso wie Milan Baros. Der 30-Jährige absolvierte eine individuelle Einheit im Fitnessraum. Sein Einsatz ist aber derzeit nicht gefährdet.

12:18 Uhr: Nach den schweren Ausschreitungen rund um das EM-Spiel Polen - Russland in Warschau haben russische Vertreter den polnischen Fans die Schuld an der Eskalation gegeben. Die russischen Anhänger hätten sich auf ihrem Marsch zum Stadion vernünftig benommen, sagte der Chef des Fußballverbandes, Sergej Fursenko, nach Angaben der Internetzeitung „gazeta.ru“. Die kremlnahe Jugendorganisation „Naschi“ verteilte symbolisch Hunderte Rote Karten an die polnische Botschaft in Moskau.

Die Krawalle durch polnische Hooligans und die Unfähigkeit der polnischen Polizei, russische Fans zu schützen, erlaubten Zweifel, dass das EU-Land in der Lage sei, ein Ereignis wie die EM auszurichten, teilte „Naschi“ mit. Der Menschenrechtsbeauftragte des Kreml, Michail Fedotow, kündigte ein Treffen mit Vertretern des polnischen Innenministeriums an. An den Überfällen seien polnische Hooligans und nicht polnische Fans Schuld, sagte Fedotow. Fursenko sagte: „Polnische Fans sind für ihren ungebärdigen Charakter bekannt.

12:02 Uhr: Der niederländische Fußball-Verband (KNVB) hat Bondscoach Bert van Marwijk vor dem zweiten Vorrundenspiel gegen Deutschland eine Jobgarantie gegeben. Marwijk soll auch im Falle eines frühen Ausscheidens bei der EM Trainer der Elftal bleiben. „Das hätte keine Konsequenzen“, sagte KNVB-Direktor Bert van Oostveen der niederländischen Tageszeitung „Metro“: „Wir planen langfristig und zeigen einen Fußball, bei dem ein eigener Stil und eine eigene Identität erkennbar sind.“ Van Marwijk, der seit Juli 2008 im Amt ist, hatte sich mit dem Verband Ende vergangenen Jahres auf eine Zusammenarbeit bis 2016 verständigt. Niederlanden droht das Aus in der Vorrunde. Sollte Dänemark am Mittwochabend gegen Portugal mindestens einen Punkt holen und der Vizeweltmeister anschließend gegen die DFB-Elf verlieren, wäre der Traum vom EM-Titel für Oranje bereits geplatzt.

11:15 Uhr: Die schwulenfeindlichen Äußerungen von Antonio Cassano sind weiter ein Aufreger in Italien. Jetzt fordern Vertreter italienischer Homosexuellenorganisationen gar den Rausschmiss des Stürmers aus dem EM-Kader.

10:34 Uhr: Die Zahle der Festnahmen bei den Ausschreitungen rund um das EM-Spiel Polen gegen Russland am Dienstagabend ist inzwischen auf knapp 200 gestiegen. Auch in der Nacht sei es noch zu Zusammenstößen gekommen, wie die Warschauer Polizei mitteilte. Regierungssprecher Pawel Gras kündigte an, auch am Tag danach weiter Ermittlungen durchzuführen, es sei im Laufe des Tages mit weiteren festnahmen zu rechnen.

10: 25 Uhr Das Interesse an der Fußball-EM ist in Deutschland nach wie vor groß, wie die Fernseh-Einschaltquoten belegen. Die Begegnung zwischen Gastgeber Polen und Russland (1:1) verfolgten ab 20.45 Uhr in der ARD 13,57 Millionen Zuschauer (43,5 Prozent Marktanteil), das Spiel am Vorabend um 18 Uhr zwischen Tschechien und Griechenland (2:1) interessierte 9,03 Millionen Menschen (40,5 Prozent).

10:19 Uhr: Der italienische Stürmer Antonia Cassano Cassano hat bei einer Pressekonferenz am Dienstag mit Aussagen zum Thema Homosexualität irritiert. Konfrontiert mit Gerüchten, im Team der Italiener gebe es zwei Homosexuelle und einen Bisexuellen, sagte der 29-Jährige: “Ich weiß es nicht, aber ich hoffe, dass es keine gibt“, sagt Cassano und fügte an: “Wenn es Schwule in unserem Team gibt, ist es ihre Sache.“ Anschließend sagt der Nationalspieler zum Übersetzer: “Das werden Sie aber nicht übersetzen, oder?“

Über die italienische Nachrichten-Agentur ANSA entschuldigte sich Cassano am Dienstagabend, nachdem es Proteste von Schwulen-Organisationen gegeben hatte: “Ich bedaure sehr, dass meine Kommentare solche Kontroversen und Proteste durch Schwulen-Gruppen ausgelöst haben. Ich möchte niemanden beleidigen, und ich möchte auf keinen Fall die sexuelle Freiheit der einzelnen Person zur Diskussion stellen.“

9:44 Uhr: Als erste deutsche Politiker haben die beiden Grünen-Abgeordneten Rebecca Harms und Werner Schulz eine Besuchserlaubnis erhalten, um sich mit der inhaftierten ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko im Krankenhaus in Charkow zu treffen. „Mich hat das überrascht, weil das erst gestern entschieden worden ist“, sagte Harms im RBB-Programm. „Ich werde also heute Julia Timoschenko sehen und mich noch mal mit ihr verständigen können, wahrscheinlich auch mit ihrem Anwalt.“ Außerhalb des Gefängnisses will sie Präsident Viktor Janukowitsch symbolisch die Rote Karte zeigen. „Meine große Angst, jenseits der Sorge um Julia Timoschenko, ist, dass die Ukraine nach der EM wieder vergessen wird und Viktor Janukowitsch sein Land weiter in die Isolation führt.“

09:12 Uhr: Das zweite Spiel am heutigen Tag: Dänemark gegen Portugal (ab 18:00 bei uns im Liveticker). Nach der Niederlage gegen Deutschland stehen die Portugiesen enorm unter Druck, gelingt gegen Dänemark kein Sieg, gibt es kaum noch Hoffnung auf Erreichen des Viertelfinals. Und die beiden Teams kennen sich gut, sie bestritten die Qualifikation zu dieser Europameisterschaft als Gruppengegner. Das Hinspiel gewann Portugal mit 3:1, im enbtscheidenden Spiel am letzten Spieltag setzte sich aber Dänemark mit 2:1 durch und qualifizierte sich so direkt für die EM. Portugal rückte durch den Sieg über Bosnien-Herzegowina in den Quali-Playoffs nach.

09:00 Uhr: Guten Morgen, wir starten in den sechsten EM-Tag, einem besonderen aus deutscher Sicht. Die Mannschaft von Joachim Löw spielt heute um 20:45 Uhr in Charkiw gegen Holland. Wir halten Sie den Tag über auf dem Laufenden über alle Neuigkeiten aus dem deutschen Lager, begleiten das Geschehen in der Ukraine in Wort, Bild und per Video - und natürlich mit Live-Debatte und -Ticker während dem Spiel. (dpa/dapd)

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