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Die erste Niederlage des FC Bayern München: Zaubern allein macht nicht glücklich

Die Niederlage der Bayern bei Arsenal war so überraschend wie verdient. Denn was hilft alle Brillanz, wenn keine Tore fallen? Ein Kommentar

„Komisches Konzept aber auch, dass im Fußball die Tore zählen“, hat Christian Spiller von „Zeit online“  am späten Dienstagabend getwittert.  Bayern München hat im Londoner Stadtteil Highbury zu spüren bekommen, dass es auch im dritten Jahrtausend die einfachen Dinge entscheiden. Auch in der Champions League, dieser Erfindung zur Geldvermehrung der chronisch Reichen, dem einzigen Wettbewerb, der für die Bayern noch einer im eigentlichen Sinne ist.

0:2 beim FC Arsenal. Diese erste Saisonniederlage des deutschen Souveräns kam so überraschend wie verdient. Trotz der 73 Prozent Ballbesitz, trotz eines höchst umstrittenen Gegentors, trotz aller Brillanz, die der FC Bayern auch im Londoner Norden auf den Platz zauberte. Aber was hilft alle Brillanz, wenn sie nur zur Berauschung seiner Interpreten dient. Am Ende zählen die Basics.  Die Tore, und die fielen ja nicht nur, weil Manuel Neuer mal mehr  Mensch als Maschine war oder weil der Torrichter beim 0:1 einen schwarzen Moment und beim 0:2 einen lichten hatte.

Arsenal war mit weniger Talent gesegnet, aber mit mehr Herz. Eine Mannschaft, die der spielerischen Überlegenheit des Gegners eine kämpferische entgegensetzte. Und das zeitigt auf internationalem Topniveau mehr Erfolg versprechenden Widerstand, als ihn die Bayern im Alltag der Bundesliga zu spüren bekommen. 

Jede Niederlage kann zu einem späteren Erfolgserlebnis werden, wenn sie den Verlierer zu angemessenen Konsequenzen zwingt. Es liegt an den Bayern, was sie aus dem 0:2 von Highbury machen.

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