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Sport: Die Feier soll weitergehen

Turbine Potsdam ist Meister – und strebt nach mehr

Berlin - Die Sponsoren wollten sich nicht lumpen lassen. Sie dokumentierten ihre Freude, indem sie Champagner kredenzten. Doch die Fußballerinnen von Turbine Potsdam nippten eher verhalten an dem edlen Getränk. Sie waren zwar am Mittwochabend mit dem 3:1-(2:0)- Sieg beim Hamburger SV vorzeitig und zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte Deutscher Meister geworden, aber den Großtaten in dieser Saison soll noch eine weitere folgen. Turbine, auch noch DFB-Pokalsieger 2006, will die Erfolge veredeln – mit dem Gewinn des Uefa-Cups. Im Finalhinspiel ist am Sonnabend (16 Uhr) im Karl-Liebknecht-Stadion der Bundesliga-Dauerrivale 1. FFC Frankfurt der Gegner, das Rückspiel findet eine Woche später statt.

Von dem Auftritt seiner Mannschaft in Hamburg war Potsdams Trainer Bernd Schröder wenig angetan, aber „wir waren ja auch das Team mit der größten Belastung in dieser Saison“, rechtfertigte er die wenig überzeugenden Darbietungen. Gegen den HSV reichte Turbine auch Mittelmaß, um nach Petra Wimberskys frühem Führungstor das Ergebnis durch Conny Pohlers und Jennifer Zietz auf ein beruhigendes 3:0 auszubauen. Der späte Gegentreffer von Silva Lone Saländer richtete keinen nachhaltigen Schaden mehr an.

Von einem „Grottenkick“ sprach nachher Nationalspielerin Ariane Hingst, und auch Conny Pohlers gestand eher kleinlaut ein: „Mit Ruhm haben wir uns wohl nicht bekleckert.“ Pohlers hat es übrigens inzwischen auf 35 Bundesliga-Tore in dieser Saison gebracht.

Nach der Rückkehr aus Hamburg erhielt die Mannschaft gestern erst einmal trainingsfrei. Kraft schöpfen für die beiden Auftritte gegen Frankfurt, so heißt Bernd Schröders Devise. An die jüngsten Vergleiche mit den Hessinnen haben die Potsdamerinnen nur gute Erinnerungen. Die beiden Bundesligaspiele gewann Turbine mit 6:2 und 2:0, und auch im DFB-Pokalfinale gingen die Frankfurterinnen geschlagen vom Rasen (0:2). Kein Wunder also, wenn Bernd Schröder meint: „Wir sind psychologisch im Vorteil, der Druck liegt bei Frankfurt.“

Turbine rechnet am Sonnabend mit rund 10 000 Zuschauern. Mit ihrer Unterstützung soll die Basis geschaffen werden für eine unaufgeregte Reise nach Frankfurt zum Rückspiel. „Jetzt wollen wir unbedingt auch den Uefa-Cup. Wenn wir den haben, können wir ausgelassener feiern“, sagt Pohlers. Dann würde auch der Champagner richtig fließen. Tsp/dpa

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