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Eröffnet mit der TSG Hoffenheim gegen Freiburg die Saison: Torschützenkönigin Nicole Billa.

© imago images/Daniela Porcelli

Die Fragen an den ersten Spieltag der Fußball-Bundesliga: Zwischen Party-Stimmung und Fehlstart-Furcht

Wohin mit all den Pokalen? Ist Köln im Oberhaus willkommen? Und was wurde den Freiburgerinnen angetan? Unsere Fragen an den ersten Spieltag.

Was gibt’s zu sehen?

Alles. Also 132 Spiele. Und das live im Fernsehen. Magenta TV überträgt erstmals jede Bundesliga-Begegnung. Pro Spieltag kann außerdem eine Partie bei Eurosport im Free TV verfolgt werden und auch die Sportschau in der ARD nimmt am Samstag regelmäßig ein Spiel ins Programm. Beim DFB sind sie aufgrund der neuen TV-Verträge schon vor der Saison aus dem Häuschen: Siegfried Dietrich, Vorsitzender des Ausschusses Frauen-Bundesliga, spricht von einem „neuen Zeitalter“.

Wer ist Transferkönigin?

Mit der Verpflichtung von Saki Kumagai von Olympique Lyon ist dem FC Bayern ein echter Transfer-Coup gelungen. Die 30-Jährige gewann in Frankreich zwischen 2016 und 2020 schlappe fünf Mal hintereinander die Champions League. Nach acht Jahren bei OL, die ab 2007 genau 14 (V-I-E-R-Z-E-H-N) Meistertitel in Serie holten, dürfte ein Großteil ihres Gehaltes dafür draufgehen, eine Münchner Mietwohnung für ihre Trophäensammlung zu besorgen.

In der letzten Saison blieb Lyon jedoch ohne Titel – für Kumagai offenbar eine Majestätsbeleidigung. So darf sich das Team von Jens Scheuer über Unterstützung für seine Defensive freuen, die mit neun Gegentoren in der letzten Bundesliga-Spielzeit ohnehin nicht gerade überfordert wirkte. Das primäre Ziel der Münchnerinnen bleibt der erneute Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Kumagai hat jedoch schon angekündigt, dass sie auch mit Bayern den Champions-League-Titel holen will.

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Darf Kölle auch in der Bundesliga feiern?

Der 1.FC Köln ist mal wieder zu Besuch in der Bundesliga. Auf die Gastfreundschaft der anderen Clubs konnte sich der Effzeh jedoch noch nie verlassen: Nach drei erfolglosen Versuchen seit 2015 wollen die Kölnerinnen nun zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte mehr als ein Jahr lang auf der Bundesliga-Party verweilen. Beim letzten Anlauf in der Saison 19/20 stieg man nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz ab.

Die Geißböcke bekamen also ein erneutes Jahr Zeit, um in der 2. Bundesliga auszukatern. Ohne Niederlage und mit 17 Siegen aus 18 Spielen haben sie dort bereits ordentlich vorgeglüht. Für den Budenzauber in der Bundesliga haben bis jetzt aber immer nur die anderen gesorgt. Die diesjährige Fußball-Sause noch einmal im Keller zu verbringen, darauf können die Spielerinnen sicherlich gut und gerne verzichten. Die Stimmung da unten ist schließlich noch nie so gut gewesen.

Wer schaut noch nach unten?

Der SC Sand. Aber das ist ja nichts Neues. In der Vorsaison war der Klassenerhalt erst nach dem letzten Spieltag in trockenen Tüchern. Eine Big-City-Club-Mentalität hat sich beim Sportclub von daher noch nicht aufgebaut. Mit Blick auf aufstrebende Teams wie Hoffenheim oder RB Leipzig dürften sie sich der Unterstützung der Fußball-Traditionalisten sicher sein. Aber auch für Wortspiel-Fanatiker wäre der Abstieg der Baden-Württemberger ein Albtraum.

Wer hat sich eigentlich den Spielplan ausgedacht…?

…werden sich insbesondere die Freiburgerinnen fragen. Klar, im Breisgau werden sie sich darüber freuen, die Bundesliga am Freitagabend eröffnen zu dürfen. Dass sie innerhalb der ersten vier Spiele gleich gegen die Top 3 aus der Vorsaison spielen, dürfte jedoch nicht ganz nach dem Gschmäckle der Verantwortlichen sein.

Zum Auftakt steigt direkt das badische Derby gegen die TSG Hoffenheim, die mit Torschützenkönigin Nicole Billa kommenden Dienstag um den Einzug in die Champions League kämpft. Bevor es für die Freiburgerinnen gegen Bayern und Wolfsburg geht, wartet nächste Woche mit Eintracht Frankfurt der vermeintlich leichteste Gegner der ersten Spiele. Der schielt übrigens auf einen Champions-League-Rang. Autsch!

Julian Baumeister

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