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Sport: Die Furcht fehlt

Es ist natürlich kein Zufall, dass der Confed-Cup aussieht wie ein abgemagerter Weltmeisterpokal. Er soll den Siegern eine Ahnung vom Gefühl geben, Weltmeister zu sein.

Es ist natürlich kein Zufall, dass der Confed-Cup aussieht wie ein abgemagerter Weltmeisterpokal. Er soll den Siegern eine Ahnung vom Gefühl geben, Weltmeister zu sein. Gleichzeitig soll der Cup auch den Hunger nach dem echten Titel steigern. So gesehen hat das Turnier der Erdteilsieger in Brasilien seinen Zweck mehr als erfüllt. Sportlich zumindest.

Der Confed-Cup pumpte frisches Selbstbewusstsein in den WM-Gastgeber. Natürlich hat es brasilianischen Fußballnationalspielern auch vor dem Anstoß vor zwei Wochen in Brasilia nicht an fußballerischem Stolz gemangelt. Doch im Umfeld, in den Medien und in der Bevölkerung hatte sich auch Unsicherheit breit gemacht, ob die junge Generation um Neymar, Oscar oder Bernard den alten hohen Ansprüchen im Land des Rekordweltmeisters gewachsen sein würde. Seit Sonntagabend wissen alle: Sie ist es.

Natürlich gilt es für Brasilien im kommenden Jahr schwere Gegner zu besiegen, die beim Confed-Cup nur zugeschaut haben: Argentinien zum Beispiel und natürlich auch Deutschland. Doch wer den aktuellen Weltmeister 3:0 schlägt, ihn mit perfektem Umschaltspiel demütigt, hat schon etwas für die WM gewonnen. Das Bewusstsein nämlich, die bislang beste Nationalmannschaft der Welt in einem Finale besiegen zu können. Gleichzeitig sinkt auch die Furcht vor den spanischen Weltstars Xavi, Iniesta oder Pique.

Das alles ist nicht unwichtig für das WM-Turnier im kommenden Jahr, entscheidend aber ist es nicht. Auch 2005 und 2009 holte sich Brasilien den Confed-Cup-Titel – und schied bei der folgenden WM jeweils im Viertelfinale aus.

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