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Sport: Die Gefahr liegt in Lostopf eins

München – Wenn die deutsche Nationalmannschaft heute auf Tschechien trifft, spielt sie nicht nur gegen einen Gegner, der sich mit einem Sieg für die EM qualifiziert, sondern auch gegen einen latenten Verdacht: gegen den Verdacht, besser nicht Sieger ihrer Qualifikationsgruppe zu werden. Die Deutschen befinden sich in einer paradoxen Situation.

München – Wenn die deutsche Nationalmannschaft heute auf Tschechien trifft, spielt sie nicht nur gegen einen Gegner, der sich mit einem Sieg für die EM qualifiziert, sondern auch gegen einen latenten Verdacht: gegen den Verdacht, besser nicht Sieger ihrer Qualifikationsgruppe zu werden. Die Deutschen befinden sich in einer paradoxen Situation. Als Gruppenerster wären sie bei der Auslosung für die Europameisterschaft wohl im höchsten Lostopf gesetzt. Die leichteren Gegner aber bekämen sie, wenn sie aus Topf zwei gezogen werden würden. Das liegt an den anderen Teams der höchsten Kategorie: Bislang gesetzt im ersten Topf sind die Gastgeber Österreich und Schweiz sowie Titelverteidiger Griechenland, so er sich qualifiziert. Statt auf diese eher leichteren Gegner könnte Deutschland, wäre es ebenfalls in Topf eins, auf die Teams Italien, Frankreich, Spanien, England, Holland oder Portugal treffen. Diese dürften in den anderen drei Lostöpfen sein.

Die Setzliste für die Auslosung am 2. Dezember ergibt sich aus der sogenannten Koeffizienten-Tabelle, in der die Ergebnisse der Qualifikation für die WM 2006 und die EM 2008 einfließen. Die Deutschen führen die Tabelle im Moment an. „Der Wille ist da, es weiter gut zu machen“, sagt Oliver Bierhoff, der Manager der Nationalmannschaft, zu der Idee, sich die gute Bilanz vorsätzlich ein wenig zu vermasseln. Aber dazu würde eine Niederlage gegen Tschechien nicht ausreichen; die Deutschen müssten auch die Heimspiele gegen Zypern und Wales noch verlieren. Und das sähe zumindest etwas seltsam aus. Stefan Hermanns

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