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Sport: Die Götter sind mit ihnen

Manchester United ist der Titel kaum noch zu nehmen

„Glückliche Teufel“ titelten gleich mehrere Zeitungen nach Manchester Uniteds 1:0-Sieg beim FC Liverpool. Die „Red Devils“ waren im Nordwest-Derby die klar schlechtere Mannschaft, doch in der Nachspielzeit bugsierte Uniteds Einwechselspieler John O’Shea den Ball ins Netz. „Wir hatten das Glück von Meistern“, freute sich Manchesters Trainer Alex Ferguson; seinem Gegenüber Rafael Benítez fehlten schlicht die Worte. „Auf Spanisch hätte ich große Schwierigkeiten, diese Niederlage zu erklären. Auf Englisch ist es unmöglich“, sagte er.

United führt weiter mit neun Punkten Abstand die Tabelle der Premier League an, und so langsam muss sich selbst Chelseas Trainer José Mourinho mit der Vorstellung anfreunden, dass der Titel dieses Jahr nach Old Trafford geht. „Sie treffen in der letzten Minute und haben keine Verletzten“, grämte sich der Portugiese. „Die Götter sind mit ihnen.“

Nicht nur Mourinho ist von der Stärke Uniteds überrascht. Der Verein hat nach der Übernahme durch die Glazer-Familie eine knappe Million Euro Schulden. Im Sommer hat man sich nur ungenügend verstärkt – allein Michael Carrick kam für 27 Millionen Euro von Tottenham. Und von allen englischen Spitzenvereinen hat United auch mit Abstand den kleinsten Kader. Dank eines überragenden Cristiano Ronaldo im Sturm und einer äußerst soliden Abwehr gewann der Klub die Spiele trotzdem – meist mit wuchtigem Angriffsfußball, zuletzt auch mit Glück. Fußball-England ist es recht: Eine dritte Meisterschaft in Folge würden viele dem FC Chelsea nicht gönnen. Die „Blues“ bleiben nach dem 2:0-Sieg beim FC Portsmouth weiter die einzig ernsthaften Verfolger, wenn auch mit gehörigem Abstand. Didier Drogba und Salomon Kalou trafen für den Meister; Mann des Spiels war allerdings Chelsea-Keeper Petr Cech, der seiner Elf mit überragenden Paraden den Sieg fest- hielt. Michael Ballack zeigte eine Leistung ohne Fehler, aber auch ohne Glanz.

Arsenal konnte nach drei Niederlagen in Folge gegen Reading wieder gewinnen. Auch dieser Verfolger durfte sich nach dem 2:1 ebenfalls beim Torwart bedanken. Jens Lehmann wehrte in der Schlussphase einen beinahe unhaltbaren Volleyschuss ab.

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