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Sport: Die Hoffnung bleibt zu Gast in Rostock Hansa besiegt Stuttgart überraschend 2:1

Trotzig sprach Jörg Berger nach Spielende in die Mikrofone: „Wir sind noch dabei. Es gibt ihn noch, den FC Hansa Rostock.

Trotzig sprach Jörg Berger nach Spielende in die Mikrofone: „Wir sind noch dabei. Es gibt ihn noch, den FC Hansa Rostock.“ Dann rückte er das Kinn etwas nach vorne. Das musste jetzt sein. Er ist der Trainer von Hansa Rostock. 2:1 hatte seine Mannschaft zuvor verdient gegen den VfB Stuttgart gewonnen. Mit diesem dritten Heimsieg in Folge wahrte Hansa seine minimale Chance auf den Klassenverbleib. Stuttgart, zuvor sieben Spiele ungeschlagen, hat mit der Niederlage die Chance auf den Titel wohl verspielt. „Wir haben von der Meisterschaft zwar nie geredet. Aber jetzt können wir das Thema sowieso abhaken“, sagte der Stuttgarter Silvio Meißner.

Dass das Thema erledigt ist, lag an der schwachen Gästemannschaft und an den hochmotivierten Rostockern. Die boten ihr bislang bestes Spiel im Ostseestadion. Sie begannen engagiert und zeigten einige sehenswerte Spielzüge, ohne die Stuttgarter aber zunächst ernsthaft in Bedrängnis bringen zu können. „Wir haben Kampf und Einsatzwillen gezeigt. Das ist der richtige Weg“, sagte Hansas Abwehrspieler Uwe Möhrle nach der Partie.

Die Stuttgarter hingegen warteten lange Zeit einfach ab. Ihnen schien es zu genügen, dass sie die Rostocker bei ihren Bemühungen beobachten. Und in der 39. Minute luden sie Marcus Allbäck, der zuletzt nur Reservist war, geradezu zum Toreschießen ein: Der Schwede konnte nach einer Flanke von Michael Hartmann unbedrängt das 1:0 für die Rostocker erzielen. Bezeichnend auch: Stuttgarts größte Chance in den ersten 45 Minuten resultierte aus einem verunglückten Rückpass des Rostockers Joakim Persson. Dieser Lapsus hätte fast zum Ausgleich geführt. „Wir haben’s heute nicht gepackt. Wir sind nicht ins Spiel gekommen“, sagte Stuttgarts Abwehrspieler Andreas Hinkel ratlos.

Nur zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten die Stuttgarter wohl begriffen, was auf dem Spiel steht. SchiedsrichterKinhöfer hatte gerade erst angepfiffen, da setzte sich Cacau auf der rechten Seite durch und erzielte überraschend den Ausgleich. Nun wurden die Gäste stärker. Doch die Rostocker gaben nicht auf. Und in der 74. Minute köpfte Rade Prica zum 2:1 ein. Prica hatte später eine einfache Erklärung für den Rostocker Sieg: „Wir haben heute endlich mal gut Fußball gespielt.“ Das bestätigte auch VfB-Trainer Matthias Sammer: „Wir müssen neidlos anerkennen, dass Rostock die bessere Mannschaft war.“

Der Abstiegskandidat taugte in Sammers Augen sogar zum Vorbild: „Ich möchte von meinen Spielern gar nicht hören, warum es heute nicht geklappt hat. Ich möchte einfach, dass sie beim nächsten Spiel so wie die Rostocker die Ärmel hochkrempeln und fighten.“

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