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Sport: Die kranke Mitte

Ohne Bastürk bleibt die Zentrale Herthas Problem

Berlin - Bei Hertha BSC wachsen die Verletzungssorgen. Gestern sank Christian Gimenez, Stürmer des Fußball-Bundesligisten, zu Boden und musste das Training abrechen. Adduktorenverhärtung lautete die Diagnose der Ärzte. Trainer Falko Götz plant dennoch mit ihm beim Spitzenspiel bei Bayern München. Notfalls stünden Solomon Okoronkwo und Srdjan Lakic bereit, denen Götz beiden einen Einsatz zutraut.

Wichtiger wäre für den Trainer frisches Personal im Mittelfeld. Dort gehen Götz langsam die Spieler aus. Gilberto fehlt noch wegen des Risses des Syndesmosebandes. Und die Genesung von Yildiray Bastürks Außenbanddehnung im Knie dauert an. Nun fällt wohl auch Ellery Cairo aus, der wegen einer Entzündung am Zeh zwei Tage nicht trainieren kann. Der Niederländer hatte gegen Stuttgart auf der rechten Seite in einem Fünfermittelfeld begonnen und schwach gespielt. In München wird Falko Götz ohnehin kaum die offensive Variante aufbieten. Stattdessen wird Hertha wieder mit zwei offensiven und zwei defensiven Mittelfeldspielern beginnen. Bislang hat sich Götz gescheut, Kevin-Prince Boateng als Ersatz für Bastürk die zentrale Spielmacherrolle zu geben. Boateng musste sich die Mitte teilen und nannte seine Leistung gegen Stuttgart eine „Katastrophe“. Die Berliner vermissen Bastürk. Ursprünglich sollte er zum Wochenende wieder fit sein. Doch erst heute beginnt der 27-Jährige mit dem Lauftraining, Götz muss ohne ihn planen. In den drei Spielen ohne Bastürk fehlte Hertha die Kreativität, keines der Spiele gewannen die Berliner. „Es ist schwieriger für mich, weil Bastürk fehlt. Da waren die Laufwege eingespielt“, sagte Stürmer Marko Pantelic.

Eine intensive Vorbereitung ist vor dem Spiel beim Rekordmeister kaum möglich. Die meisten der gesunden Stammspieler sind auf Länderspielreise. Boateng soll in seinem zweiten U21-Spiel gleich die EM-Qualifikation im Entscheidungsspiel gegen England sichern (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht beendet). Falko Götz flog gestern nach Leverkusen: „Es ist interessant zu sehen, wie sich junge Spieler in so einem schwierigen Spiel beweisen.“ Abends fliegen beide wieder zurück. Erst zum Training am Donnerstag ist der Kader wieder komplett. Marko Pantelic und Pal Dardai werden als Letzte eintreffen. Hertha kann nur hoffen, dass sie gesund ankommen.

Stefan Tillmann

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