zum Hauptinhalt

Sport: Die Liga hat noch viele Fragen Der FC Bayern hätte den Kirch-Vertrag vorlegen müssen

Es war ein wortgewaltiges Plädoyer in eigener Sache, das Uli Hoeneß vortrug am Freitagmittag, eloquent und allumfassend, aber die maßgebenden Adressaten konnte er nicht überzeugen. Der Abschluss des millionenschweren Vertrages zwischen dem FC Bayern und Kirch Media hätte im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens vorgelegt werden müssen, erklärt Werner Hackmann, der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen FußballLiga (DFL), nach einer außerordentlichen Sitzung.

Es war ein wortgewaltiges Plädoyer in eigener Sache, das Uli Hoeneß vortrug am Freitagmittag, eloquent und allumfassend, aber die maßgebenden Adressaten konnte er nicht überzeugen. Der Abschluss des millionenschweren Vertrages zwischen dem FC Bayern und Kirch Media hätte im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens vorgelegt werden müssen, erklärt Werner Hackmann, der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen FußballLiga (DFL), nach einer außerordentlichen Sitzung.

Vor allem die mehr als drei Jahre andauernde Geheimhaltung des Vertrages missbilligte der Liga-Vorstand. „Mit Unverständnis“ habe das Gremium zur Kenntnis genommen, dass Vertreter des Vereins „als Mitglieder der TV-Verhandlungskomission die Liga nicht davon in Kenntnis gesetzt haben, dass Bayern München einen Vermarktungsvertrag mit der Kirch-Gruppe bereits abgeschlossen hatte.“ Die Rechtfertigung von Bayern-Manager Hoeneß, wonach der Vertrag nur deshalb nicht publik geworden sei, weil niemand danach gefragt habe, scheint dem Liga-Vorstand als Begründung nicht auszureichen. „Aus diesem Grund hat der Vorstand die Geschäftsführung der DFL gebeten, auch diesen Gesichtspunkt“, eben die Verheimlichung der Abmachung, bei der Prüfung zu berücksichtigen.

Zudem scheint der DFL-Vorstand nicht auf Anhieb von der Ordnungsmäßigkeit des Vertrages überzeugt zu sein. Das Gremium forderte eine Prüfung, „ob und inwieweit die Bundesliga als Gruppe durch den Vertragsabschluss belastet wurde“.

Auch Radmann kassierte

Nicht nur der FC Bayern sah sich am Freitag in Rechtfertigungszwang. Der Vizepräsident des Organisationskomitees (OK) der Fußball-WM 2006, Fedor Radmann, hatte ebenfalls einen Beratervertrag mit der Kirch Media abgeschlossen, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete. Dies aber habe zu keinem Interessenkonflikt geführt. „Ich habe ein reines Gewissen“, erklärte der 58-Jährige. Er habe „im OK alles offen gelegt“, sagte Radmann. Darüber hinaus habe das Komitee unmittelbar nichts mit den TV-Rechten für die WM zu tun. „Das ist Sache des Fußball-Weltverbandes.“ Er habe den Medienkonzern lediglich in Marketing- und Kommunikationsfragen beraten. Die Kirch Media sei ihm dabei „nie zu nahe getreten“. dapo

-

Zur Startseite