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Sport: Die nächste Medaille ist immer die schönste

Wenn Kjetil-Andre Aamodt nach den Olympischen Winterspielen in sein Apartment in Monaco zurückkehrt, muss der erfolgreichste alpine Olympionike aller Zeiten die Handwerker bestellen. Nach dem Sieg in der Alpinen Kombination von Salt Lake City ist der Safe für die Medaillensammlung des Norwegers zu klein geworden.

Wenn Kjetil-Andre Aamodt nach den Olympischen Winterspielen in sein Apartment in Monaco zurückkehrt, muss der erfolgreichste alpine Olympionike aller Zeiten die Handwerker bestellen. Nach dem Sieg in der Alpinen Kombination von Salt Lake City ist der Safe für die Medaillensammlung des Norwegers zu klein geworden. Zum 16. Mal stand der 30-Jährige bei Olympia oder Weltmeisterschaften auf dem Podest, baute seinen Rekord weiter aus und wurde bei der Zeremonie im Zielraum der Snowbasin-Skiarena von Kronprinz Haakon beglückwünscht. Die Maße des neuen Schließfachs sollten nicht zu knapp bemessen sein, Aamodt hat noch lange nicht genug: "Die nächste Medaille ist immer die schönste. Wenn mein Körper es erlaubt, werde ich bei Olympia 2006 in Turin noch dabei sein."

Zehn Jahre nach seinem ersten Olympia-Gold im Super G von Albertville stand Aamodt wieder ganz oben und überholte mit seiner sechsten Medaille bei Winterspielen Katja Seizinger, Vreni Schneider und Alberto Tomba. Schon im Super G am Samstag rechnet er sich Chancen aus, seine Sammlung zu erweitern. Eine Slalom-Medaille, die das Olympia-Sortiment komplett machen würde, hält er aber selbst für unwahrscheinlich.

Mehr zum Thema Fotostrecke: Bilder aus Salt Lake City Tagesspiegel: Alle Berichte von den Olympischen Winterspielen Newsticker: Aktuelle Nachrichten von den XIX. Winterspielen sowie weitere Sportmeldungen Noch spürt der stets bescheiden auftretende Mann aus dem hohen Norden nicht die junge Konkurrenz im Nacken. Im Gegenteil: Nahezu ehrfürchtig blickte Saison-Aufsteiger und Silbermedaillengewinner Bode Miller auf die lebende Ski-Legende an seiner Seite. "Er ist einer der größten Sportler aller Zeiten", sagte der US-Amerikaner, der mit einem perfekten zweiten Slalomlauf den Triumph von Aamodt fast verhindert hätte.

Niemandem gebührt der Kombinationssieg so sehr wie Aamodt. Ganz wenige alpine Athleten muten sich noch den Dauerstress zu, in allen Disziplinen zu starten. Der letzte große Allrounder im Weltcup gehört mit den früheren Größen Pirmin Zurbriggen, Marc Girardelli und Günther Mader zu dem Quartett, das in Slalom, Abfahrt, Riesenslalom und Super G ein Weltcup-Rennen gewinnen konnte. "Es ist schwer geworden, oben zu sein. Wer gewinnen will, muss sich spezialisieren. Ich liebe aber das Skifahren so sehr und habe mich immer wieder selbst angespornt", sagt Aamodt.

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