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Komm her und lass dich herzen. Herthas Kapitän Peter Niemeyer (M.) gratuliert Peer Kluge zu seinem ersten Tor im Trikot der Berliner. Fabian Lustenberger (l.) darf zwar nicht mitjubeln, hat aber offenbar zumindest ein paar nette Worte für den Torschützen übrig. Foto: dapd

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Sport: Die Pause als Startschuss

Nach einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit siegt Hertha verdient 2:0 beim VfL Bochum.

Dass zwei Halbzeiten eines Spiels recht unterschiedlich verlaufen können, hat gerade die deutsche Fußballnationalmannschaft der Nation vorgeführt. In leicht abgewandelter Form hat das nun auch Hertha BSC fertig gebracht. Nach einer unauffälligen ersten Halbzeit reichte dem Zweitligisten aus Berlin gestern Abend in Bochum scheinbar allein der Seitenwechsel, um in ein langatmiges Spiel wenigstens etwas Kurzweil zu streuen. Es war nach der Pause nicht mal die erste Minute gespielt, da gingen die Berliner in Führung. Es entwickelte sich fortan ein unterhaltsames Spiel, an deren Ende vor 13 985 Zuschauern ein verdientes 2:0 (0:0) stand.

Mit dem zweiten Auswärtssieg in dieser Spielzeit bleiben die Herthaner damit auch im achten Spiel in Folge ungeschlagen und damit weiterhin erster Verfolger des Tabellenführers Braunschweig, zu dem es in einer Woche zum Spitzenspiel geht. „Ich bin sehr zufrieden, weil wir taktisch sehr diszipliniert gespielt haben“, sagte Herthas Trainer Jos Luhukay. „Es war ein gutes Auswärtsspiel von uns.“

Allerdings benötigte es Geduld. In der ersten Halbzeit durften die Berliner maximal für sich in Anspruch nehmen, nichts zugelassen zu haben. Aber auch sie brachten in der Offensive so gut wie nichts zustande. Das Spiel des Favoriten blieb oft Stückwerk. Der Mannschaft von Luhukay fehlte ein planvolles Aufbauspiel. Zu selten fanden die vertikalen Anspiele ihren Adressaten. Eine erste halbwegs versprechende Chance verpasste dann Adrian Ramos. Peter Pekarik hatte sich auf der rechten Seite gut durchgesetzt, doch dessen Querpass fing Rothenbach knapp vor Ramos ab. Ansonsten wirkten die Bochumer, die über den schwächsten Angriff der Liga verfügen, über weite Strecken zumindest defensiv gut organisiert. Nach vorn blieb der Gastgeber über die volle Distanz schlicht harmlos.

Erst gegen Ende der ersten Halbzeit kamen die Berliner etwas stärker auf. Peer Kluge gab den ersten Schuss in Richtung Bochumer Tor ab, der Ball flog am langen Pfosten vorbei. Doch gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit machte es Kluge besser. Der Mittelfeldspieler schloss eine schöne Einzelleistung mit einem Flachschuss zur Führung der Berliner ab. Inzwischen war Nico Schulz für den angeschlagenen Änis Ben-Hatira ins Spiel gekommen. Und dieser zwang kurz darauf den Bochumer Torwart Luthe zu einer Großtat. Die Berliner waren plötzlich besser im Spiel, ihre Aktionen hatten mehr Zug und Biss. Allerdings mussten sie wachsam bleiben. Nach einer Stunde strich ein Schuss von Leon Goretzka knapp am Tor der Berliner vorbei.

Die Berliner behielten aber von nun an die Kontrolle über Gegner und Spiel, allerdings schlugen sie daraus wenig Kapital. Erst zehn Minuten vor dem Ende führte Hertha die Vorentscheidung herbei. Adrian Ramos lief einem eigentlich verloren geglaubten Ball nach, behauptete ihn im Strafraum der Bochumer und hatte dann auch noch den Blick für Marcel Ndjeng, der sehenswert vollendete. „Das war eine Willensleistung von Adrian“, sagte Luhukay später. In der Schlussphase hätte Hertha noch das eine oder andere Tor erzielen können, vor allem dem eingewechselten Sandro Wagner bot sich in der Nachspielzeit eine vorzügliche Chance. Nachdem Ndjeng im Strafraum zu Fall gebracht worden war, trat Wagner zum Strafstoß an. Sein erster Versuch landete im Tor, doch ein Spieler war zu früh in den Strafraum gelaufen, Schiedsrichter Meyer ließ wiederholen. Dieses Mal drosch Wagner den Ball in den Bochumer Nachthimmel. Denn anders als beim Länderspiel gegen Schweden war gestern Abend nicht jeder Schuss ein Treffer.

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