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Ihr kommt nicht ran. Bayerns Alaba (r.) lässt Augsburgs Werner keine Chance. Foto: dpa

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Sport: Die Revolution bleibt aus

Bayern München schlägt Augsburg auch zu zehnt 2:0.

Augsburg - Revolutionär klang es nicht, was Jürgen Rollmann seinen Spielern vor dem Achtelfinale im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München verordnete: Der FC Augsburg müsse „leidenschaftlich kämpfen“ und das Spiel „lange offenhalten“, sagte der Manager. Es war das altbewährte Pokalrezept, mit dem der Außenseiter dem Rekordmeister ein Bein stellen wollte – und fast hätte es geklappt. Nach großem Kampf und einem Platzverweis für Franck Ribéry gewannen die Bayern nur durch großen Kraftaufwand mit 2:0 (1:0) und zogen so ins Viertelfinale ein.

„Ich hatte das Gefühl, dass wir zu zehnt defensiv fast besser standen“, fand Münchens Bastian Schweinsteiger sogar.

Gleich zu Beginn zeigten die Augsburger, dass sie sich etwas vorgenommen hatten: Tobias Werner passte auf Sascha Mölders, der mit dem Kopf für Ja-Cheol Koo ablegte – den abgefälschten Schuss lenkte Manuel Neuer gerade noch an den rechten Pfosten. Die Bayern nahmen sich der Sache nach dieser forschen Begrüßung etwas professioneller an und näherten sich dem Augsburger Tor erst einmal mit Fernschüssen durch Bastian Schweinsteiger, Xherdan Shaqiri und Ribéry. So richtig ertragreich war das nicht, weshalb Ribéry sich beim nächsten Angriff dann doch für den flachen Pass in die Tormitte entschied, wo Jupp Heynckes für diese Partie wieder Mario Gomez hingestellt hatte: Der Nationalstürmer hielt den Fuß hin und lenkte die Kugel nach 25 Minuten zum 1:0 ins Netz.

Die Augsburger ließen sich die Pokalstimmung nicht vermiesen, warfen sich weiter in jeden Zweikampf und spielten mutig nach vorne, vor allem Sascha Mölders. Erst lenkte der Stürmer eine Hereingabe artistisch aufs Tor, dann parierte Neuer in letzter Not mit der rechten Hand einen Flachschuss. Die Bayern ließen es erst kurz vor dem Halbzeitpfiff noch einmal krachen: Anatoliy Tymoschtschuk knallte den Ball aus 30 Metern an die Unterkante der Latte, von wo er hinter die Linie sprang, was Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer nicht erkannte.

51 Jahre lag der letzte Sieg der Augsburger gegen den FC Bayern zurück, am 6. August 1961 gewannen die bayerischen Schwaben noch unter dem Namen BC Augsburg in der damaligen Oberliga Süd mit 3:1. Und nun gab ihnen Franck Ribéry die Chance, das Kunststück zu wiederholen: Gleich nach Wiederanpfiff foulte der Franzose Koo, der aufsprang und Ribéry ins Gesicht fasste – Ribéry revanchierte sich mit einer Backpfeife und sah Rot. Die Bayern spielten nur noch mit zehn Mann und hatten kurz darauf Glück, dass Kinhöfer ein Handspiel von Dante im Strafraum übersah.

Es war nun hektisch, es war giftig, aber Augsburg profitierte nicht von der Überzahl. Die Bayern standen sicher, Shaqiri traf mit einer verunglückten Flanke sogar die Latte. Im Gegenzug parierte Neuer gegen Torsten Oehrl, wie der neue Augsburger Torwart Alexander Manninger gegen Mario Mandzukic. Beim nächsten Konter war der Österreicher dann aber machtlos: Thomas Müller flankte, Shaqiri vollendete – 2:0, fünf Minuten vor Schluss. Die Augsburger hatten das Spiel wie geplant lange offen gehalten, aber nun war es vorbei. Florian Fuchs

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